Der "Waldgarten" bei Nienwalde wächst - und findet die Anerkennung des Ministers

Bereits vergangenes Jahr ist der Legehennenbetrieb von Britta und Manfred Flegel nach Nienwalde umgezogen. Inzwischen wächst der Betrieb immer mehr zu einem "Waldgarten". Ganz im Sinne von Landwirtschaftsminister Meyer, der den Betrieb am Donnerstag besuchte.

Den Besuch des Niedersächsischen Landwirtschaftsministers nahmen Britta und Manfred Flegel gelassen auf. Sie wissen, dass sie mit ihrem Demeter-Legehennenbetrieb voll in der Ziellinie des Ministers liegen.

Sie produzieren schon seit Jahren nach den strengen Demeter-Richtlinien - und kommen mit dem Absatz kaum hinterher. Aber sie wollen aus Prinzip die Hühnerschar nicht bis ins Unermessliche wachsen lassen. Die Kriterien des Demeter-Verbandes würden dies aber auch nicht zulassen. "Bis auf 6000 Hühner wollen wir unseren Betrieb noch aufstocken, dann ist Schluss," so Britta Flegel.

Auch jetzt im Winter laufen die Hühner auf den ausgedehnten Flächen herum. Mobile Ställe geben die Möglichkeit, die Knabberflächen regelmäßig zu wechseln - denn die Hühner grasen nur in einem bestimmten Radius rings um ihren Stall.

Fried Graf von Bernstorff ist zudem eifrig dabei, dass Konzept des "Waldgartens" weiter umzusetzen. Verschiedene Sträucher und Bäume wurden inzwischen angepflanzt, einige Kälber vom Dexter-Rind bilden den Grundstamm einer Fleischrinder-Zucht und demnächst sollen noch Bunte Bentheimer Schweine den Betrieb ergänzen. 

Meyer brachte neben seiner Freude über das Konzept auch gute Nachrichten mit: so wird es demnächst eine sogenannte "Hühnerprämie" geben. 1,50 Euro pro Huhn wird es dann geben, weil Flegels ihren Hühnern nicht die Schnäbel kürzen wie es in vielen Legehennenbetrieben üblich ist.

Und auch die Haltung von Bunten Bentheimer Schweinen wird vom Land gefördert, konnte Meyer mitteilen, da es sich um eine niedersächsische Rasse handelt. Die Schweine dürfen zwar nicht im nahe gelegenen Wald wühlen, obwohl sich dies sehr anbieten würde - das Niedersächsische Waldgesetz steht dem entgegen. Waldbewirtschaftung und Weidehaltung schließen sich demnach aus. Aber von Bernstorff hat Glück: die am Rande des Waldes stehenden Pappeln gelten formal nicht als "Wald", so dass sich die Schweine hier nach Herzenslust werden suhlen können. 

Zuvor hatte der Landwirtschaftsminister sich noch über die ökologische Forstwirtschaft der Gräflich Bernstorffschen Betriebe und das "Pflanzenkohle"-Projekt informiert. Mit letzterem wird untersucht, inwieweit aktivierte Pflanzenkohle zur Umwandlung von schadstoffbelasteter Erde in einen wertvollen Bodenverbesserer genutzt werden kann. (Anmerkung: die Forschungsergebnisse der Leuphana-Universität des Projektes  „Aktivierte Pflanzenkohle aus Elbauen“   werden Ende April in Hitzacker der Öffentlichkeit vorgestellt) 

Foto / Angelika Blank: Am Donnerstag besuchten Landwirtschaftsminister Christian Meyer (2. von links) und die für den Landkreis zuständige Abgeordnete Miriam Staudte (re.) den "Waldgarten" von Britta Flegel (2. von rechts) und Fried von Bernstorff (links).




Fotos

2015-04-02 ; von Angelika Blank (autor),
in Neu Rucksmoor, 29471 Gartow, Deutschland

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