Auf nach Geesthacht?

07|04|2015

Seit Wochen warten rund 150 abgeholzte Bäume am Elbufer darauf, dass sie geschreddert und abtransportiert werden. Nun kam das Frühjahrshochwasser und nahm einen Teil des Gestrüpps schon mal mit Richtung Geesthacht.

Seit Wochen bietet das Elbufer bei Vietze ein einziges Bild der Verwüstung: alle fünfzig Meter liegen große Baumhaufen von rund 200 abgeholzten Weiden, Gestrüpp liegt am Elbufer auf der ganzen Strecke zwischen Heidberg und "Ochsenkuppel" herum und alte und neue Baumruinen machen das Ufer zu einer Wüstenei. 

Jetzt lief am Wochenende auch noch das Frühjahrshochwasser auf und hat zumindest leichtes Gestrüpp schon mitgenommen. "Da jetzt nur noch ca. 20 cm Wasser dazukommen, werden die großen Stämme wohl vom Wasser nicht mitgenommen," ist Ernst-August Schulz, zuständiger Fachdienstleiter des Auftraggebers Kreisverwaltung, überzeugt.

Die rund 200 Weiden waren nach massivem Streit schon vor ca. zwei Monate abgeholzt worden. Rund ein Viertel der Stämme wurde von der beauftragten Firma inzwischen geschreddert und abtransportiert. Doch dann war erst einmal Schluss. 

Starker Regen hatte das Ufer zunächst zu einer Matschzone gemacht. Die schweren Häcksler drohten darin zu versinken. Doch seit mindestens drei Wochen hätte weitergearbeitet werden können - die Ufer waren trocken, das Wetter ruhig und weit und breit kein Hochwasser in Sicht. Es passierte jedoch - nichts. Selbst über die Osterfeiertage mussten Einheimische und Besucher den trüben Anblick ertragen. 

Nächste Woche soll es weitergehen

Für Ernst-August Schulz, zuständiger Fachdienstleiter bei der Kreisverwaltung, war es am Dienstag Morgen eine Überraschung zu hören, dass die Arbeiten noch nicht abgeschlossen sind. Er war davon ausgegangen, dass die Häckselei der abgeholzten Baumstämme längst erledigt sei.

Eine Nachfrage bei der beauftragten Firma (aus dem Lüneburger Raum) ergab, dass ein "fester Arbeitstermin" für vergangene Woche ausgemacht gewesen sei. Starker Regen und Sturm Niklas hätten diesem Plan allerdings einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Höhbecks Bürgermeister Hans-Joachim Schenk hätte sich zwar auch gewünscht, dass die Häckselarbeiten schneller abgeschlossen werden, hat allerdings Verständnis für die beauftragte Firma. "Von dieser Art Häcksler gibt es nur wenige und die sind Tag und Nacht im Einsatz," so Schenk. "Da wird jeder Arbeitstag voll ausgenutzt." In den letzten Wochen waren offenbar andere Baustellen wichtiger als das Elbufer bei Vietze.

Nun soll es "planmäßig" nächste Woche weitergehen, wenn das kleine Frühjahrshochwasser abgezogen ist. Der Chef der Abholzungsfirma hat sich allerdings nach Telefonaten mit Höhbecks Bürgermeister und der Kreisverwaltung Dienstag Vormittag auf den Weg nach Vietze gemacht, um zu entscheiden, ob eventuell noch vor dem Wochenende weitergearbeitet werden kann. 

Foto / Angelika Blank: vor allem liegengebliebenes Gestrüpp wird derzeit vom Hochwasser fortgespült - wie weit es davon getragen wird, hängt vom Druck das andrängenden Wassers ab.

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autor(en): Angelika Blank ()


Vietze, 29478 Höhbeck, Deutschland

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