Anfang der Woche wurde eine Studie vorgestellt, nach der die Autobahn 39 sich "positiv auf Wirtschaft, Wohnsituation und Lebensqualität der Region" auswirken würde. Nun hat die BI gegen die A 39 erfahren, dass das Planfeststellungsverfahren für die Autobahn gestoppt wurde.
Die Wolfsburg AG, eine der Hauptprofiteure der A 39, hatte das Gutachten in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse dürften nicht nur der Industrie- und Handelskammer sondern auch den A39-Befürwortern in den umliegenden Landkreisen gefallen - prognostiziert das Gutachten doch positive Auswirkungen auf die Region.
Doch das im Mai 2012 eröffnete Planfeststellungsverfahren für den ersten Abschnitt der geplanten Autobahn A 39 (Lüneburg) ist gescheitert und muss neu aufgerollt werden. Das erfuhr der Dachverband der Bürgerinitiativen gegen die A 39 auf Nachfrage von der Planfeststellungsbehörde in Hannover. Hintergrund ist nach Angaben der A39-Gegner, dass die Planer bereits seit 2013 den Ausbau einer sechsspurigen Strecke vorgesehen hatten, obwohl in den im Beteiligungsverfahren ausgelegten Unterlagen lediglich Flächen für einen vierspurigen Bau ausgewiesen sind.
Offenbar hatten aktuelle Verkehrsdichte-Untersuchungen ergeben, dass ein vierspuriger Bau der A 39 dem Verkehrsaufkommen nicht gerecht werden würde. Gegenüber der Landeszeitung Lüneburg hatte Mitte der Woche Jens-Thilo Schulze, Sprecher der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Hannover , erklärt, dass zur Zeit von den Planern fachlich diskutiert würde, " ob im nördlichen, rund 3,5 Kilometer langen Teilbereich des Abschnitts 1 ein sechsstreifiger Querschnitt notwendig ist“.
"Die Planungsunterlagen müssen nun überarbeitet und danach neu ausgelegt werden. Dann beginnt auch die Beteiligung der Öffentlichkeit von vorn, also bei null," erklärten die Sprecher des Dachverbands der Bürgerinitiativen gegen den Bau der A 39- KEINE A39, Wolfgang Schneider und Annette Niemann, am Donnerstag. Das Scheitern des Planfeststellungsverfahren sei ihnen von der Planfeststellungsbehörde in Hannover telefonisch bestätigt worden.
Wann das Verfahren weitergeführt ist, sei völlig offen. "Eine Vielzahl der Probleme, die in den Anhörungen zu den mehr als 1.600 Einwendungen gegen die Autobahnplanung im Abschnitt Lüneburg deutlich geworden waren, sind nach wie vor ungelöst," so Schneider und Niemann. "Sicher ist nur, dass der Vorsatz von Politik und Straßenplanung, Ende dieses Jahres einen Planfeststellungsbeschluss für diesen Abschnitt erwirken zu können, Makulatur ist."
Sollte das Planfeststellungsverfahren tatsächlich neu aufgerollt werden, so dürften weitere vier bis fünf weitere Jahr vergehen, bis der erste Bauabschnitt bei Lüneburg in die Realisierung gehen kann. Angesichts der Schwierigkeiten, fordert die Initiative KEINE A 39 nun erneut, die Planungen für die A 39 endgültig einzustellen.