Auf fast jedem Hof im Heideort Undeloh gibt es eine oder mehrere Kutschen. Mit Ihnen fahren Touristen quer durch die Heide. Egal ob zwei Gäste auf der edlen Reisekutsche Platz nehmen oder 20 Menschen auf einen Planwagen klettern. Alle Kutschen müssen jährlich zum TÜV.
Dieser hat sein Pferdeprüfzentrum schnell und unkompliziert auf einem sandigen Parkplatz errichtet, keine Hebebühne, keine Geräte, nur ein kleiner Klapptisch. Dort wartet Harburgs Kreistierärztin Astrid Keller. Sie prüft die Pferde – vor allem ob sie artgerecht gehalten werden.
„Hier sehe ich mir die Beschläge an, ob die Pferde ohne Beschwerden laufen können.“ Außerdem schaut sie nach dem allgemeinen Zustand der Pferde. Denen soll es gut geht, wenn sie Touristen und Gäste langsam im Schritt durch die Heide kutschen. Dann kontrolliert sie das Kutschgeschirr, große Lederriemen an denen die Kutsche gezogen wird. Sie müssen gut sitzen, damit sich die Pferde nicht wund scheuern.
Bei den beiden Wallachen ist alles in Ordnung.
Jetzt komm der DEKRA Prüfer - im grünen Arbeitskittel – er kontrolliert die Reflektoren, prüfte die Reifenprofile, die kleine Aufstiegsleiter und natürlich die Bremse: „Wir lassen die Kutsche anfahren und der Kutsche muss einmal Fuß- und einmal Handbremse betätigen.“ Die Räder blockieren, die Kutsche steht. So soll es sein – und dann wird die TÜV Plakette gut sichtbar aufgeklebt.
Seitdem es den Kutschen- und Pferde TÜV gibt, sind schwere Unfälle mit den Gespannen deutlich zurück gegangen. Die Untersuchung ist übrigens für alle gewerblich genutzten kutschen Vorschrift.
Trotz Forderungen von sogenannten Klimaschützern Steuern auf den Gasausstoss von grossen Haus- und Nutztieren zu erheben (kein Witz) bleibt die Abgassonderuntersuchung den Pferden bislang erspart.