Das als „Hosenträger-Variante“ bekannt gewordene Infrastrukturpaket wurde aus taktischen Gründen einst durch Ex-Kanzler Schröder geschnürt und umfasst Autobahnpläne für die A 39 von Lüneburg nach Wolfsburg sowie für die A 14 von Schwerin nach Magdeburg und die Querspange B 190n von Salzwedel nach Bad Bodenteich.
Doch der „Hosenträger“ gerät nach Einschätzung des Dachverbands der Bürgerinitiativen gegen die geplante Autobahn 39 in allen seinen Bestandteilen ins Wanken.
Dachverbandssprecherin Annette Niemann verwies dabei auf die kürzlich bekannt gewordene Finanzierungslücke von 500 bis 800 Millionen Euro bei der A 14 und auf die im CDU-Regierungsprogramm deutlich formulierte Zurücksetzung der A 39 zugunsten der Küstenautobahn A 22. Die bewusst jeweils selbstständig agierenden, starken Bürgerinitiativen gegen die A 14, gegen die Querspange und gegen die A 39 seien sich einig in der Forderung nach dem bedarfsgerechten Ausbau vorhandener Verkehrswege. Auch sachsen-anhaltinische und niedersächsische Landespolitiker würden die Querspange zwischen beiden Autobahnen inzwischen infrage stellen.
„Neben den starken Bürgerinitiativen gegen die B 190n plädieren nun auch der neugewählte Landrat des Altmarkkreises und die neue Bürgermeisterin Salzwedels sowie Landtagsabgeordnete aller Parteien gegen die Querspangenvariante und für den Ausbau der B 71 von Salzwedel in Richtung Uelzen“, sagte Niemann. Auch „niedersächsische Regierungspolitiker“ hätten sich bei einem Gespräch mit der BI in der Altmark offen gezeigt für den Ausbau der B 71 anstelle des Baus der Querspange.
Unterdessen hat Niedersachsens zukünftiger CDU-Chef David McAllister in der letzten Woche als Straßenbau-Projekte der Metropolregion Hamburg lediglich die Küstenautobahn A 22 und die A 26 genannt und die A 39 mit keinem Wort erwähnt. „Nun wird es Zeit, den Ausbau vorhandener Verkehrswege anstelle der unsinnigen und aussichtslosen A 39 ins Blickfeld zu nehmen“, kommentierte dies Annette Niemann.
von pm / Andreas Conradt