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Tiere auf Freigang, Betrunkene und ein tragischer Unfall

Chaotischer Sommeranfang für die Polizei in der Region: entlaufene Tiere, Betrunkene und ein Unfall mit Todesfolge sorgten für Amüsement, Aufregung und Trauer.

In Tostedt machte sich am Sonntag ein Rind selbständig und wanderte gegen Abend durch mehrere Vorgärten, um dann auf dem Gelände eines Reitstalls für Verwüstung zu sorgen. Fangversuche schlugen fehl. Das Rind wollte wohl lieber von den Leckereien im Reitcasino kosten. Durch eine Fensterscheibe ging es dann in die Reithalle, wo es endlich eingefangen werden konnte. Wie hoch der Schaden im Reitverein nach der wilden Hatz ist, steht noch nicht fest.

Seltener Gast am Frühstückstisch: Am Samstag landete ein grüner Papagei in Wriedel auf einem Baum in einem Privatgrundstück. Die Bewohner konnten den Papagei mit einer Banane anlocken, so dass das zutrauliche Tier in einen Käfig gesperrt werden konnte. Anschließend wurde es ins Tierheim Uelzen gebracht.Der Papagei hat einen gelben Kopf und blaue Stirnfedern. Hinweise auf den Eigentümer an die Polizei in Ebstorf unter Tel.: 05822/96091-0.

Die merkwürdigste Tier-Einfang-Geschichte der letzten Tage spielte sich wohl am Sonntagnachmittag in Isenbüttel in der Nähe des Tankumsees ab: von Anwohnern wegen angeblich herumstreunender Kühe alarmiert, fuhren Polizeibeamte zum Tankumsee, fanden dort aber nichts. Stutzig wurden die Beamten erst, als eine ausgewachsene Kuh auf einer Weide auf sich aufmerksam machte, indem sie aus einer Herde heraus immer wieder auf den Streifenwagen zulief, lautstark muhte und ihren Kopf hin- und herbewegte. Als die Beamten ausstiegen, wurden sie von der Kuh durch Bewegungen und "Gestikulieren" quasi aufgefordert, ihr zu folgen, was sie dann auch taten. Etwa hundert Meter liefen sie hinter der offensichtlich sehr aufgebrachten Kuh hinterher und staunten nicht schlecht, als sie plötzlich außerhalb der Weide in einem benachbarten Graben ein kleines, hilfloses und verschrecktes Kälbchen bemerkten. Da war mal wieder Cowboy-Arbeit angesagt. Routiniert trieben die Polizisten das verängstigte Kalb zurück auf die Weide, wo dieses sich sogleich zu seinem Muttertier gesellte, welches die Beamten "herbeigerufen" hatte. Glücklich vereint blickten Mutterkuh und Kalb dem sich entfernenden Streifenwagen hinterher, nicht ohne sich nochmals durch lautstarkes Muhen zu verabschieden.

SUFF UND AGGRESSION
Bereits Freitagabend war ein 58-jähriger aus Winsen von der Polizei mit 1,45 Promille im Blut schlafend in seinem Auto gefunden worden. Nach der Blutprobe wurde der Mann nach Hause entlassen. Doch dort kam er nicht an. Nachdem er auch Samstag nicht auf seiner Arbeitsstätte erschienen war, meldete seine Ehefrau ihn als vermisst. Sofort wurden umfangreiche Suchmaßnahmen eingeleitet. 46 Einsatzkräfte der Feuerwehr, 16 Hundeführer der Rettungshundestaffel Harburg sowie ein Polizeihubschrauber halfen bei der Suche. Doch der 58-jährige tauchte nicht auf. Erst weitere Ermittlungen am Montag ergaben, daß der Mann nach Hamburg gefahren war und dort weiter getrunken hatte. Dort war er dann am Sonntagabend gestürzt und wegen einer Kopfplatzwunde in ein Krankenhaus eingeliefert worden.

Eine wüste Schlägerei lieferten sich Jugendliche mit Polizisten am Montag abend in Stelle. Nach einer Schlägerei im Freibad wollten die Polizisten die Personalien der beteiligten Jugendlichen feststellen. Doch zwei 16- und 18-jährige, die eigentlich vorher als Opfer gemeldet worden waren, weigerten sich lautstark, ihre Personalien zu nennen. Der 16-jährige hielt sich an einem Zaun fest und schlug um sich, um sich den Polizisten zu widersetzen. Nachdem er überwältigt war, versuchte sein 18-jähriger Bruder ihn zu befreien, indem er einen Polizeibeamten an der Schulter wegriss. Auch der Bruder wurde schließlich durch mehrere Polizeibeamte überwältigt. Selbst die hinzugekommenen Eltern der Brüder heizten die aggressive Stimmung immer wieder an und versuchten ihre Söhne aus dem Polizeigewahrsam zu zerren. Letztendlich beruhigte sich die Lage und beide Brüder konnten zwecks Personalienfeststellung zur Wache der Polizei in Winsen gebracht werden. Nach den polizeilichen Maßnahmen wurden Beide nach Hause entlassen. Durch die Widerstandshandlungen wurde eine 29-jährige Polizeibeamtin leicht verletzt und ihre Dienstkleidung beschädigt. Insgesamt waren 10 Polizeibeamte im Einsatz.

RADFAHRERIN TÖDLICH VERLETZT

Mit einem tragischen Unfall musste sich die Polizei in Buchholz beschäftigen. Am Montag morgen wurde dort eine 68-jährige Fahrradfahrerin von einem LKW überrollt und dabei tödlich verletzt. Der 43-jährige LKW-Fahrer wollte an einer Ampelkreuzung nach rechts abbiegen, übersah dabei aber die Radfahrerin, die die Strasse bei grüner Ampel überqueren wollte. Der LKW-Fahrer sowie eine 48-jährige Ersthelferin aus Tostedt mussten mit einem Schock im Krankenhaus Buchholz behandelt werden.

ARTLENBURG: ZWEI MÄDCHEN VOR ERTRINKEN GERETTET
Mehr Glück als Verstand hatten zwei 6- und 12-jährige am Sonntagnachmittag im Yachthafen Artlenburg. Beide schwammen in der Elbe, als die 12-jährige plötzlich sah, dass die kleinere sich nicht mehr über Wasser halten konnte. Bei dem Versuch, sie aus dem Wasser zu ziehen, ging sie selbst unter. Ein 41-jähriger beobachtete das Geschehen und sprang ohne zu zögern ins Wasser, rettete zunächst die 6-jährige und zog dann noch die 12-jährige aus dem Fluss. Die 12-Jährige war nicht mehr ansprechbar und wurde bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes von dem 41-Jährigen reanimiert. Anschließend wurde das Mädchen ins Städtische Klinikum nach Lüneburg gebracht. Es bestand keine Lebensgefahr mehr.




2008-06-03 ; von pm/asb (autor),

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