Vergangenen Donnerstag trafen sich rund 200 Gorlebengegner, um eines Franzosen zu gedenken, der vor 15 Jahren in Frankreich bei einer Blockadeaktion gegen den Castorzug gestorben war.
Eskortiert von vielen Polizisten, trafen sich am Donnerstag rund 200 Menschen am Dannenberger Ostbahnhof, um an Sébastien zu erinnern, der bei einer versuchten Ankettaktion des La Hague-Gorleben-Transportes
2004 vom CASTOR-Zug erfasst und tödlich verletzt worden war.
"Sébastien starb in einem Kampf, der der unsrige war – für eine
gemeinsame Sache," heißt es in einer Erklärung der Bürgerinitiative Umweltschutz (BI). "In unseren Augen ist dieser Kampf noch nicht vorbei,
die Geschichte noch nicht abgeschlossen. Atomare Nutzung findet noch
immer statt. Dass es um Gorleben langfristig ruhiger wird, heißt nichts
(Gutes)." Auch der Atomausstieg der Bundesregierung, ist für die BI wenig bedeutsam. "Der Wahnsinn geht vielerorts weiter:
CASTORTransporte innerhalb Deutschlands; Exporte von Atomtechnologie;
Uranerz-Transporte vom Hamburger Hafen nach Narbonne; die nach wie vor
nicht ausreichend beantworteten Fragen zur Energieversorgung weltweit
(denn es handelt sich um eine globale Frage!); die Endlagerbaustelle in
Bure; und und und..." betont die BI.
Vor dem Hintergrund von sich verschärfenden Folgen des Klimawandels möchte die BI gerne wieder eine "grundsätzlich widerständigere" Perspektive entwickeln. Auch dazu sollte die Gedenkveranstaltung am Donnerstag dienen.
Fotos | Andreas Conradt: Mit Kerzen, Reden und Transparenten gedachten rund 200 Gorlebengegner Sebastién Briat, der 2004 bei einer Ankettaktion von einem Zug erfasst worden war.