Das zentrale Gefechtsübungszentrum (GÜZ) in Letztlingen ist Kriegsgegnern Symbol für eine militärisch immer offensiver werdende Außenpolitik Deutschlands - weswegen rund 200 von ihnen jetzt das GÜZ besetzt haben.
Für die Bundeswehr ist das Gefechtsübungszentrum Heer (GÜZ) eines der drei Bundeswehr-Übungsstandorte. Dort üben die Soldaten vor allem Gefechtssituationen unter Einsatz verschiedener Waffensysteme und Einheiten - durchaus auch mit Beteiligung ausländischer Streitkräfte.
Mit 232 Quadratkilometern ist das GÜZ in der Altmark das drittgrößte der Bundeswehr-Übungsstandorte. Der Widerstand der KriegsgegnerInnen richtet sich auch gegen die Pläne, dort "Schnöggersburg" zu errichten, eine fiktive Stadt, die bis 2020 Europas größte militärische Übungsstadt werden soll. Mit Hochhäusern, U-Bahn, Flugplatz und Autobahn sowie mit Elendsvierteln und Müllkippen ausgestattet, soll dort dann auch der Häuserkampf in Krisengebieten geübt werden.
Die "Initiative War starts here" hat nun am Dienstag zum dritten Mal eine Platzbesetzung des GÜZ gestartet. Am frühen Dienstag-Morgen machte sich die Aktionsgruppe „Gewaltfreie Aktion GÜZ abschaffen“ mit einer Gruppe von ca. 50 Personen auf den Weg, besetzte die zentrale Panzerstrecke im südlichen Ausläufer des GÜZ.
Wie die Aktionsgruppe mitteilt, sind inzwischen die ersten Soldaten eingetroffen: etliche Feldjäger umstellen die Gruppe, und auch der Leiter des GÜZ, Gunther Schneider, hat es sich nicht nehmen lassen, die Besetzung in Augenschein zu nehmen. "Jedoch hält sich das Militär zunächst zurück," so ein Sprecher der Gruppe am Dienstag Abend.
Bis Mittwoch Früh waren auf dem Campgelände um die 200 TeilnehmerInnen eingetroffen. Sie beteiligen sich zahlreich an den Workshops und kontroversen Diskussionen zum Verhältnis von Militarisierung nach Innen und Außen.
Foto / Initiative War starts here: Bereits seit mehreren Tagen wird das dritte "Warstartshere-Camp" in Letztlingen eingerichtet - Rasen mähen und Heu abfahren gehört dabei ebenso dazu wie Zelte aufbauen und Küche einrichten.