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Katrin Konert: Neue Fragen an die Bevölkerung

Seitdem die Polizei die Ermittlungen im "Cold Case" Katrin Konert auf Null gesetzt hatte, sind zahlreiche neue Hinweise eingegangen. Die Erkenntnis daraus: Die damals 15-jährige ist in der Nacht ihres Verschwindens getrampt. Nun hat die Polizei neue Fragen.

Im Oktober vergangenen Jahres verkündete die Polizei in einer groß angelegten Medienkampagne, dass sie die Ermittlungen im Fall Konert "völlig neu aufrollen" werde. Ein Fallanalytiker des Landeskriminalamtes wurde hinzugezogen und ein anonymes Hinweisportal  eingesetzt.

Seitdem sind laut Polizei in den letzten Wochen und Monaten mehr als 100 Hinweise und Spuren eingegangen, die bewertet und verfolgt wurden und bzw. werden. Unter anderem wurde auch in einem Waldstück bei Bergen nach der Leiche der Verschwundenen gegraben.  "Aufgrund der Aussage eines bislang unbekannten Zeugen, den die Ermittler im Rahmen der Anwohnerbefragungen vor einigen Wochen ausfindig machten, konnten insbesondere nochmals zeitliche Abläufe zum Tramperverhalten von Katrin Konert konkretisiert werden," heißt es in der Polizeimitteilung.

Nun sind die Ermittler davon überzeugt, dass Katrin Konert in der entscheidenden Nacht nicht zwischen einem Bekannten und einem völlig Fremden unterschieden habe. Sie hätte auf jeden Fall die Mitfahrgelegenheit genutzt, so die Polizei. Außerdem gehen die Ermittler davon aus, dass der Täter/Fahrer des mitnehmenden Kfz einen regionalen Bezug ("Ankerpunkt") im Bereich Bergen bzw. dem regionalen Korridor nördlich der Bundesstraße 71 von Bergen hatte und diesen in den
Abendstunden des 01.01.2001 ansteuern wollte bzw. in dem Bereich unterwegs war.

In diesem Zusammenhang hat die Ermittlungsgruppe mit Bezug auf die "Tramper-Hypothese" ihren Fragenkatalog insbesondere auch zu Erfahrungen anderer Tramperinnen (von wem mitgenommen, unangenehme Situationen, Annäherungsversuche) aktualisiert und fragt:

  • Sind Sie seit Ende der 1990er-/Anfang der 2000er-Jahre im Landkreis Lüchow-Dannenberg und Umgebung - insbesondere im Bereich der Ortschaften Bergen, Jiggel und Clenze - per Anhalter die Polizei insbesondere von Interesse, ob es dabei zu auffälligen Begegnungen, Begebenheiten oder Situationen für Sie gekommen ist ohne dass Sie jemals mit der Polizei darüber gesprochen haben?
  • Wissen Sie von Personen, die dort zu dieser Zeit Anhalter/-innen mitgenommen haben?
  • Wissen Sie von Personen, die dort bei der Mitnahme von Anhalter/-innen oder in anderen Situationen durch unangemessenes Verhalten aufgefallen sind?
  • Haben Sie am Abend des 01.01.2001 Beobachtungen auf der Strecke Bergen an der Dumme - Bereich Clenze (beide Richtungen) gemacht (z.B. Personen, Fahrzeuge, Gegenstände, Auffälligkeiten auf oder neben der Fahrbahn)?
  • Sind Ihnen am Abend des 01.01.2001 oder in der Folgezeit Besonderheiten/Veränderungen bei Personen aufgefallen oder bekannt geworden (z. B. unerklärte Abwesenheiten, Verletzungen, Krankheit, verschmutztes und/oder beschädigtes Fahrzeug, Fahrzeugwechsel/ -reparaturen/ -reinigung, plötzlicher Wegzug, Verhaltensänderungen, Beziehungsabbrüche, veränderter Alkohol-/Drogenkonsum, Suizid/-versuch)?
  • Wissen Sie von Personen, die am Nachmittag und/oder Abend des 01.01.2001 in Bergen an der Dumme oder Umgebung unterwegs waren (auch wenn sie Ihnen nicht persönlich begegnet sind)?
  • Haben Sie am oder nach dem 01.01.2001 Beobachtungen gemacht, die     im Zusammenhang mit Katrin Konert stehen könnten?

Die Ermittlungsgruppe bittet mögliche Hinweisgeber ggf. auch anonym über das BKMS-System (www.bkms-system.net/katrinkonert) Kontakt mit den Ermittlern aufzunehmen. Für Hinweise steht die Ermittlungsgruppe "Konert" auch unter Tel. 05841-122-0 bzw. per Mail:
eg-konert@pk-luechow.polizei.niedersachsen.de zur Verfügung.

Foto | Polizei Lüneburg: Letztendlich ohne Ergebnis suchte die Polizei im Januar in einem Waldstück bei Bergen nach der Leiche von Katrin Konert.




2019-03-08 ; von asb/pm (text),
in Lüchow-Dannenberg, Deutschland

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