Am Freitag öffnet die Galerie des Westwendischen Kunstvereins in Gartow ihre Ausstellung mit Pflanzenportraits des Fotografen Carsten Witte.
Carsten Witte ist ein Fotograf, der auf den ersten Blick an den
berühmten Amerikaner Robert Mapplethorpe denken lässt: Wie der
fotografiert er schöne Frauen, intensive Porträts, glatte Werbung
und immer wieder Blumen.
Aber eben nur auf den ersten Blick. Gerade
bei den Blumenbildern, die die Ausstellung des WWK zeigt, wird deutlich,
dass dieser erste Blick in die falsche Richtung führt. Während
Mapplethorpes lasziv arrangierte Blumenporträts als »sexualisierte
Stillleben« in die Photogeschichte eingegangen sind, mit denen er
»die Natur zur Kunst umgeformt habe«, folgen Carsten Wittes
Pflanzenporträts einem ganz anderem, vor allem strengerem
künstlerischen Programm.
Er setzt die Arbeit der beiden legendärem
deutschen Pflanzen- und Blumenfotografen Albert Renger-Patzsch und
Karl Blossfeldt aus den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts fort,
die mit ihrer kühlen Schwarzweiß-Fotografie die ästhetische
Schönheit von Pflanzenstrukturen zum Thema machten. Mit ihren
Arbeiten war die »Neue Sachlichkeit« in der Fotografie angekommen.
Carsten Witte geht in seinen Blumen und Pflanzen-Fotografien allerdings einen wesentlichen Schritt über die beiden Altmeister hinaus. Er verleiht mit einer von ihm entdeckten, ungewöhnlichen Farbigkeit seinen Porträts jene geheimnisvolle Magie der Vergänglichkeit alles Schönen, die einst die Vanitas-Stilleben aus Renaissance und Barock zu artistischen Bestsellern machte.
Wann? Freitag, 3. Mai, 20.00 Uhr
Wo? KUNSTkammer,
Hauptstraße 10, 29471 Gartow
Die Ausstellung endet am 30. Mai 2013.
Öffnungszeiten: jeweils freitags von 16 bis 19 Uhr, samstags von 10 bis 14 Uhr und sonntags von 11 bis 13 Uhr