Ministerpräsident Weil im Wendland
Am Montag besuchte Ministerpräsident Stephan Weil einige vom Hochwasser betroffene Orte in Lüchow-Dannenberg. Für Ärger sorgte dabei sein Umgang mit der regionalen Presse.
Landrat Jürgen Schulz gab sich gestern Mittag in Hitzacker zuversichtlich: "Wir haben die Lage
gut im Griff - zumindest in Hitzacker. Das Wasser wird allerdings drei
Tage lang stehen - das müssen die Deiche überstehen."
Das Hochwassser
könne noch bis 8,80 Meter steigen, so der Landrat, "dann haben wir
Oberkante Sandsack - und das muss nicht sein." Schützenhilfe
bekam Schulz vom Niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil
(SPD), der am Montag das Wendland besuchte.
Verärgert zeigten sich
Medienvertreter drüber, dass Weil per Polizeisperre Journalisten daran
hindern ließ, nach Wussegel zu fahren - "man wolle zuviel Rummel
vermeiden", so Weils Pressesprecherin. Dass der Ministerpräsident dabei
allerdings von einem Team vom NDR begleitet wurde, sorgte für Unmut.
Die
Medien bekamen ihr obligatorisches Hochwasserfoto dann an dem Sperrwerk
bei Hitzacker. Bislang trotzt das 36 Millionen Euro teure Bauwerk den
enormen Wassermassen. Erst vom Wasser aus erschließt sich die ganze
Dimension: Die Elbe gleicht einem gewaltigen Strom und bettet Hitzacker
gleichsam ein. Die Schwachstelle im Nachbardorf Wussegel - der Übergang
von der Mauer zum Deich - wurde provisorisch mit Sandsäcken und Vlies
verstärkt. Im Anschluss flog Weil per Helikopter auf die andere
Elbseite.
Die Elbe hat im niedersächsischen Schnackenburg nach Angaben des
Katastrophenschutzstabes am Montagmittag mit 7,79 Metern ihren
Höchststand erreicht. Normal ist dort ein Pegelstand von 2,77 Metern.
"Das Wasser steigt dort nicht mehr", sagte eine Sprecherin des
Katastrophenschutzstabes. Für Hitzacker wird am Nachmittag zwischen 16
und 18 Uhr mit einem Höchstwert von 8,15 Meter gerechnet, für Neu
Darchau gegen Mitternacht mit 7,90 Meter. Wie lange der Scheitel
andauern wird, ist noch unklar.
Foto / Björn Vogt: Ministerpräsident Stephan Weil begutachtete am Montag Mittag mit einem Begleittross die Hochwasserlage in Hitzacker.
2013-06-10 ;
von
Björn Vogt (autor),
in Lüchow-Dannenberg, Deutschland
hochwasser
elbe
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