wendland-net.de
„Rettet das Wendland!“ – so ist man versucht auszurufen bei allem, was man so liest, hört und selbst bemerkt an Veränderungen im Landkreis. Eine gut geölte Maschinerie scheint da in Gang zu sein, die in kürzester Zeit alles zerstören könnte, was die Region ausmacht und wovon sie leidlich lebt.
Genmais im Biosphärenreservat, Elbbrücke im FFH-Schutzgebiet, Großmastanlage für Schweine mitten im Wald, Wahnsinnsverkehr durch mautflüchtige LKW, Ausbaupläne für Bundesstraßen – großflächig und mit aller Gewalt scheint eine Koalition aus Politik und Kapital am Werk zu sein, einer in Deutschland ganz und gar ungewöhnlichen Region eben diese Einzigartigkeit zu nehmen!
Keines der genannten Projekte ist dazu geeignet, den Menschen hier vor Ort ein Auskommen zu sichern oder es gar zu verbessern. Sehr wohl aber würden all die geplanten Maßnahmen dem Image der Region und damit dem Tourismus, der ja durchaus noch ausgebaut werden könnte, schaden und dem Kreis Lüchow-Dannenberg auch noch die letzte Chance nehmen. Dass zudem die Lebensqualität drastisch abnähme, erscheint da geradezu marginal.
Dass Politiker dies tatenlos hinnehmen, ja Projekte bisweilen sogar fördern, kann nur mit vollkommener Phantasielosigkeit erklärt werden. Die „Grauen Herren“ (und Damen) stehlen uns unsere Zukunft, indem sie auf Fragen von heute Antworten geben, die vielleicht im letzten Jahrhundert passend gewesen wären. Egal ob Gemeindevorsteher, Samtgemeindebürgermeister, Kreistagsabgeordnete oder Landrat – reine Verwaltungsbeamte sind da am Werk, aber von bitter nötiger Kreativität zum Wohle der Region keine Spur. Gestaltung für die Menschen hier vor Ort sollte man von Politik erwarten dürfen – nicht Verwaltung der Interessen ferner Investoren. Klein und fein statt groß und grässlich.
Immerhin ist ja der Landkreis mit hellen, kreativen Köpfen reich gesegnet... Neue Ideen, neue Wege, einzigartige Projekte – das allein wird dem Landkreis Lüchow-Dannenberg helfen. Vielleicht ist es vierzig Jahre nach ‘68 mal wieder an der Zeit, die „Grauen Herren“ zum Teufel zu jagen. Vielleicht ist es an der Zeit, die Initiative „Rettet das Wendland!“ zu gründen.
