Thema: corona

Ticker zur Corona-Krise - Ein neuer Infektionsfall bestätigt +++

Auf unserem "Corona"-Ticker findet Ihr täglich aktualisierte Neuigkeiten zur Situation.


Mittwoch, 25. März.

17:31 Uhr. In diesen stressigen Zeiten ist so manche Familie überfordert - besonders wenn Kinder im Spiel sind. Das Jugendamt fürchtet, dass es öfters zu Gewalt gegen Kinder kommt. Deswegen hat es ein Infoblatt mit praktischen Tipps und Kontaktadressen von Hilfsorganisationen und Beratungstelefon herausgebracht.  

14.03 Uhr. Ein äußeres Zeichen der Krise: am Himmel gibt es seit Tagen keine Kondensstreifen von überfliegenden Flugzeugen.

13.45 Uhr. Es gibt eine weitere Covid-19-Erkrankte in Lüchow-Dannenberg. Damit liegt die Zahl der Krankheitsfälle bei sieben, teilt das Gesundheitsamt mit.  Die erkrankte Person war zunächst in stationärer Behandlung, befindet sich inzwischen aufgrund einer nur leichten Symptomatik aber in häuslicher Quarantäne. Derzeit sind insgesamt 24 Kontaktpersonen unter Quarantäne.

Beschaffung von Schutzausrüstung über das Land
Der Landkreis Lüchow-Dannenberg hat bereits in der vergangenen Woche bei Bund und Land die Übersendung von Schutzmaterialien angefordert. "Bund und Land verfügen aktuell allerdings nur noch über geringe Reserven und warten selbst dringend auf Auslieferung ihrer eigenen Bestellungen," heißt es aus dem Landkreis. "An die Landkreise erfolgen darum derzeit nur Teilauslieferungen. Für den Landkreis Lüchow-Dannenberg gibt es   noch keine Rückmeldung, wann mit der Auslieferung der bestellten Schutzmasken, Kittel und Brillen zu rechnen ist – und in welchem Umfang sie erfolgen wird."

Weitere Sicherheitsvorkehrungen im Kreishaus
Bereits seit vergangener Woche ist die Kreisverwaltung im Sicherheitsbetrieb: nur in wichtigen und unaufschiebbaren Angelegenheiten wird das Kreishaus für Besucher geöffnet. Um den erforderlichen Sicherheitsabstand zwischen Besuchern und Mitarbeitern zu gewährleisten, werden die Kundengespräche nun sofern möglich nicht mehr in den Büros geführt, sondern im großzügigeren Eingangsbereich des Verwaltungsgebäudes.

Im Straßenverkehrsamt sorgen an der Kasse und im Bereich der Zulassungsstelle "Spuckschutze" (von den MitarbeiterInnen selbst gebaut aus Laminierfolie und Paketklebeband) für ein minimiertes Infektionsrisiko für Kundschaft und MitarbeiterInnen. Weiter teilt der Landkreis mit, dass in diesen Tagen außerdem verschiedene personelle Maßnahmen anlaufen, um die Kreisverwaltung auch in Coronazeiten durchgängig funktionsfähig zu halten: Im tage- oder wochenweisen Wechsel sind Teile der Belegschaft im Dienst, andere Teile bleiben zuhause, haben Urlaub oder bummeln Überstunden ab. Vermehrt werden außerdem Möglichkeiten zur Arbeit im Homeoffice genutzt.

Unterweisung für Personal von Pflegeheimen
Der ehrenamtliche Verbandsarzt des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Matthias Franke hat das Personal der DRK-Pflegeeinrichtungen kürzlich zu verschiedenen Sicherheitsmaßnahmen geschult. Dazu gehören beispielsweise regelmäßige Fieberkontrollen bei den Bewohnern oder auch das Anlegen von Schutzmasken bei Bewohnern, die Erkältungssymptome zeigen. Er bietet diese Unterweisung bei Bedarf auch anderen Pflegeeinrichtungen in Lüchow-Dannenberg an.

11.45 Uhr. Die aktuelle Krise hat auch Auswirkungen auf den Fortgang des Glasfaserausbaus. Zuletzt wurde der 30. April als Abschlusstermin der Arbeit genannt. Doch jetzt geht der technische Leiter der Breitbandgesellschaft davon aus, dass das vollständige Netz erst im Oktober vollständig zur Verfügung stehen wird. Das ist hauptsächlich der Tatsache geschuldet, dass 1/3 bis die Hälfte der ausländischen Mitarbeiter nicht zur Verfügung - viele sind nach Hause gefahren und kommen jetzt nicht wieder ins Land.

"Es wird natürlich weitergearbeitet," so der technische Leiter. "Wir tun unser Bestes, um das Netz so schnell wie möglich fertigzustellen." Aber immerhin: 170 Anschlüsse sind schon am Netz - und im Raum Trebel können sich noch weitere Teilnehmer freuen, dass sie bald schnel lsurfen können. 

Dienstag, 24. März

16.11 Uhr. Das Gesundheitsamt warnt: Risikopersonen müssen besonders vorsichtig sein. In der aktuellen Corona-Krise gelten ältere Menschen sowie Menschen mit Vorerkrankungen als "Risikopersonen" für schwerere Krankeitsverläufe. Das Gesundheitsamt Uelzen – Lüchow-Dannenberg empfiehlt diesem Personenkreis eindringlich, dieses Risiko unbedingt ernst zu nehmen. "Risikopersonen sollten sich derzeit in eigenem Interesse so weit wie möglich abschotten – auch wenn es schwer fällt", sagt Dr. Claudia Schulze.

Sie rät: „Vermeiden Sie soweit wie möglich Kontaktsituationen mit anderen Menschen, z.B. beim Einkauf. Besorgungen sollten – wenn irgend möglich – vorerst von anderen erledigt werden." Auch Kontakte zur Hausarztpraxis oder zu Angehörigen sollten vorübergehend ausschließlich per Telefon oder auf elektronischem Wege erfolgen. Nur so kann der Hausarzt ausreichende Sicherheitsvorkehrungen treffen, wenn die Praxis zu einem vereinbarten Termin später selbst aufgesucht werden muss“, so die stellvertretende Amtsärztin, „und beachten Sie unbedingt die allgemeinen Hygieneregeln im Alltag, wie beispielsweise das regelmäßige Händewaschen!“

Zu den Risikopersonen zählen Menschen ab einem Alter von 50 bis 60 Jahren. Dabei steigt das Risiko mit zunehmendem Alter. Unabhängig vom Alter gehören Menschen mit verschiedenen Vorerkrankungen, wie z. B. Herzkreislauferkrankungen, Diabetes, Erkrankungen des Atmungssystems, der Leber und der Niere, Krebserkrankungen und Menschen mit einem unterdrückten Immunsystem zum Kreis der Risikopersonen.  

14:00 Uhr. Das Jugend-Rotkreuz hat Montag das Projekt #JRK-EinkaufsHELFER gestartet. Ab sofort können alle diejenigen, die das Haus nicht verlassen dürfen oder können, ihre Einkaufswünsche beim JRK anmelden.

13:57 Uhr. Zur Information: Am Montag wurden im Testzentrum in Rosche 60 Personen getestet, davon 16 Personen aus dem Landkreis Lüchow-Dannenberg, 41 aus dem Landkreis Uelzen sowie 3 aus anderen Orten. Der Plan, 60 Personen am Tag zu testen, wurde damit eingehalten.   

13.24 Uhr. Das Gesundheitsamt meldet, dass es weiterhin bei sechs Krankheitsfällen geblieben ist. Unklar ist allerdings, ob die Verdachtsfälle von vergangener Woche (mindestens 16) durchuntersucht sind. 

Die sechs Corona-Infizierten befinden sich laut Landkreis alle in häuslicher Quarantäne. "Nach den Vorgaben des Robert-Koch- Instituts (RKI) wird die Quarantäne bei Erkrankten frühestens 14 Tage nach dem Auftreten der ersten Symptome und einer Symptomfreiheit von mindestens 48 Stunden aufgehoben," so das Gesundheitsamt. Bei Kontaktpersonen ohne Krankheitssymptomatik dauert die Quarantäne maximal 14 Tage.

Trauungen sollen einschränkt werden
Die Samtgemeinden verzeichnen mit der Coronakrise weiterhin eine hohe Zahl an Heiratswilligen – auch von Nicht-Lüchow-Dannenbergern, die z. B. nach der Schließung der Inseln auf die hiesigen Standesämter ausweichen. Die Samtgemeinden möchten dies in der aktuellen Situation jedoch so weit wie möglich herunterfahren: zum einen weil die Verwaltungen aktuell nur mit reduziertem Personal im Einsatz sind, zum anderen, weil der übliche "würdige Rahmen" nicht gegeben sei. Zu den Trauungen in Dannenberg sind beispielsweise nur das Traupaar und die Standesbeamtin zugelassen – getrennt durch eine Plexiglasscheibe.  

Montag, 23. März

18:39 Uhr. Mit einer neuen Allgemeinverfügung hat das Land Niedersachsen bestimmte Regelungen präzisiert bzw. neu aufgelegt (Hintergrund: neben den Bundesbestimmungen können die Länder zusätzlich eigene Regelungen aufstellen):

Demnach dürfen Baumärkte, Gartenfachmärkte und Gartenbaumärkte nur noch an gewerbliche Kunden verkaufen. Heißt: Eine Abgabe an Privatkunden ist untersagt.

Im Bereich des Gesundheitswesen und der Körperpflege präzisiert das Land: "Alle nicht dringend notwendigen Dienstleistungen, bei denen der Mindestabstand von 1,5 Metern von Mensch zu Mensch nicht eingehalten werden kann, sind untersagt. Dies gilt insbesondere für Frisörinnen und Frisöre, Tatoostudios, Nagelstudios, Kosmetikstudios, Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten – es sei denn, eine Behandlung ist durch ärztliche Bescheinigung als unaufschiebbar erklärt; Fahrschulen, Fahrlehrerausbildungsstätten und anerkannte Aus- und Weiterbildungsstätten nach dem BKrFQG (Berufskraftfahrer-Qualifikationsgesetz)."

Verfügt wird außerdem, dass alle Betriebe und Unternehmen, die mit Kundschaft zu tun haben, einen Mindestabstand von 1,5 Metern zwischen den KundInnen sicherzustellen. Auf Wochenmärkten dürfen nur noch Lebensmittel verkauft werden.

Ansonsten wiederholt die Landes-Verfügung noch einmal die Regelungen, die von Bundesseite schon gestern beschlossen worden waren.

14.51 Uhr. Gute Nachricht vom Gesundheitsamt: die Zahl der bestätigten Krankheitsfälle hat sich NICHT erhöht. Es gibt weiterhin im Landkreis Lüchow-Dannenberg sechs Corona-Infizierte.
Die neu hinzugekommenen Betroffenen hatten Kontakt zu bestätigten Krankheitsfällen in Salzwedel und Lüneburg. Alle Infizierten wie auch die Kontaktpersonen befinden sich in häuslicher Quarantäne, teilt das Gesundheitsamt mit.

14.50 Uhr. Die Arbeit im Diagnosezentrum in Rosche lief auch am Wochenende weiter, teilt Dr. Claudia Schulze vom Gesundheitsamt Uelzen–Lüchow-Dannenberg mit. Das Zentrum ist am Vormittag vier Stunden geöffnet und nimmt täglich etwa 60 Abstriche vor. Tests werden nur nach einer Überweisung durch den Hausarzt und mit einem Termin durchgeführt.

Das Nadelöhr stellen weiterhin die Labore dar: In Rosche wird nur der Abstrich genommen, die Proben gehen dann weiter an ein Labor in Hamburg. Im ungünstigsten Fall dauert es bis zu einer Woche, bis von dort ein Ergebnis vorliegt, erklärte Dr. Claudia Schulze.

Deshalb gibt es Überlegungen, ein zweites Diagnosezentrum einzurichten, so das Gesundheitsamt. Dieses könnte an die Capio-Elbe-Jeetzel-Klinik in Dannenberg angedockt werden. Wie das Zentrum in Rosche könnte auch das Dannenberger Zentrum von der Kassenärztlichen Vereinigung betrieben werden. Von dort gibt es allerdings noch kein entsprechendes Signal.

Beschaffung von Schutzausrüstung

Der Rettungsdienst und die Capio-Elbe-Jeetzel-Klinik sind zumindest für die erste Phase ausreichend mit Schutzausrüstung versorgt. Wie lange diese reichen wird, hängt von der Anzahl der zu betreuenden PatientInnen ab. Mehrere Pflegedienste und Träger von Pflegeheimen haben die Kreisverwaltung gebeten, bei der Beschaffung von Atemschutzmasken ebenfalls berücksichtigt zu werden.

Es ist allerdings schwierig, Schutzmaterialien zu bekommen. Der Landkreis hat hierzu bereits ein Amtshilfeersuchen an das Land gestellt.

Sorge um zunehmende Schwierigkeiten im häuslichen Bereich

Bei längerem Kontaktstopp kann es auch zu massiven häuslichen Konfliktsituationen kommen. Kinder gehen weder in die Schule noch in die KiTa. Sie sind mit ihren Eltern allein. Diese sind wohlmöglich schon in der Zeit vor Corona heillos überfordert gewesen oder auf Grund von Sucht oder anderen psychischen Störungen kaum fähig, sich um ihre Kinder zu kümmern. Neben der aktuellen Krisenbewältigung gilt es auch, sich um - durchaus anstrengende Kinder - zu kümmern. Nicht selten geraten Eltern an einen Punkt, an dem sie einfach nicht mehr können und ihnen alles über den Kopf wächst. Das Alter der Kinder, Familiensituationen, Wohnverhältnisse, Ängste und Sorgen, mangelnde Routine und fehlende Strukturen spielen dabei eine große Rolle.

"Die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus‘ verändern unser Leben. Was dazu führt, dass das Zusammenleben in einer Familie anstrengend und überfordernd sein kann, für manche Kinder kann es lebensgefährlich sein. In dieser Situation sind Übergriffe auf Kinder nicht auszuschließen ," sorgt sich Dagmar Schulz, Leiterin des Jugendamtes in Lüchow-Dannenberg. "Daher ist es besonders wichtig, dass alle (Nachbarn, Postboten etc.) sehr wachsam sind. Jeder der Zweifel am Wohl eines Kindes in Ihrer Umgebung hat, sollte seine Sorgen dem Jugendamt mitteilen. Das geht auch anonym. Beim Verdacht auf Straftaten sollte außerdem die Polizei informiert werden. "

Einkaufshilfen: Seniorenstützpunkt als Ansprechpartner

Bei Andrea Heilemann vom Seniorenstützpunkt im Kreishaus in Lüchow sind bereits die ersten Anfragen von Senioren eingegangen, ob jemand ihnen den Einkauf abnehmen könnte. Auch Kontakt zu Freiwilligen, die bei täglichen Besorgungen unterstützen wollen, pflegt Andrea Heilemann. Bei Bedarf vermittelt sie gerne den nötigen Kontakt. Sie ist telefonisch unter 05841 / 120-212 zu erreichen.  

14:21 Uhr. Neue Zahlen zu Infektionen im Landkreis Lüchow-Dannenberg gibt es ab 15.30 Uhr / 16 Uhr.

14:05 Uhr. Korrektur: wir haben fälschlicherweise gemeldet, dass Physiotherapeuten auch geschlossen haben müssen. Das stimmt nicht. Sie dürfen weiterarbeiten, wenn die Behandlung dringend erforderlich ist.

Hier zur Klärung der genaue Text aus der Allgemeinverfügung der Landesregierung: Notwendige Tätigkeiten und Verrichtungen sind weiterhin zulässig, hierbei handelt es sich um: ... die Inanspruchnahme ambulanter oder stationärer medizinischer und veterinärmedizinischer Versorgungsleistungen (z.B. Arztbesuch, medizinische Behandlungen; Blutspenden sind ausdrücklich erlaubt) sowie der Besuch bei Angehörigen medizinischer Fachberufe, soweit dies medizinisch dringend erforderlich ist (z.B. Psycho- und Physiotherapeuten).

11:53 Uhr. Welche Sanktionsmöglichkeiten hat die Polizei eigentlich, wenn sich jemand nicht an die verordnete Kontaktsperre hält? Wie aus der Pressesteller der Polizei Lüneburg zu erfahren war, mussten die Beamten nur in sehr wenigen Fällen einschreiten, weil sich Menschen (und Betriebe) nicht an die neuen Regelungen halten. Und wenn doch? Dann gilt die übliche Reihenfolge, wie sie nach dem Gefahrenabwehrgesetz möglich ist: Erster Hinweis, Platzverweis, Gewahrsam. Auch Ordnungswidrigkeitenanzeigen können die Polizei ausschreiben. Der Landkreis kann dann ein Bußgeld bis zu 25 000 Euro verhängen. Das wird aber nur in Fällen geschehen, in denen sich die Betroffenen mehrfach nicht an die Auflagen halten, sagt die Polizei.

Aber: auch in Lüchow-Dannenberg wird die Polizei verstärkt unterwegs sein, um Verstöße gegen die Kontaktsperre und Schließungsauflagen zu kontrollieren.

10:44 Uhr. Noch gibt es keine Neuigkeiten zur regionalen Situation. Denkt dran: 1 + 1 ist die Parole der Stunde - wenn es ums Spazierengehen geht. Friseure, Physiotherapeuten und ähnliche Betriebe sind ab heute ebenfalls geschlossen. 



Sonntag, 22. März  

17:49 Uhr: Infektionsschutzgesetz: Über die Änderungen im Infektionsschutzgesetz (ISG) soll laut Merkel am Montag in der Kabinettssitzung weiter diskutiert werden. (Hintergrund: mit der ISG-Reform sollen der Bundesregierung bei einer Pandemie mehr Kompetenzen eingeräumt werden).

17.30 Uhr: Bundesregierung und Länder haben sich auf weitere Beschränkungen sozialer Kontakte geeinigt. In ihrer Ansprache wies Bundeskanzlerin Angela Merkel darauf hin, dass der Virus sich mit besorgniserregender Geschwindigkeit ausbreitet. Es gibt noch keinen Impfstoff, kein Medikament. Deswegen wird auch das Gesundheitssystem auf die zu erwartenden steigenden Fallzahlen vorzubereiten.

Kontaktmöglichkeiten sollen so weit wie möglich reduziert werden. "Die überwältigende Mehrheit der Menschen hat verstanden, dass es jetzt auf Jede und Jeden ankommt," so Merkel. "Wir alle müssen auf soziale Kontakte eine ganze weile verzichten. So retten wir Leben. So dynamisch die Lage ist, so flexibel müssen wir agieren bzw. reagieren. " Wir arbeiten an dem großen, lebenswichtigen Ziel, Zeit zu gewinnen," wiederholte Merkel noch einmal da, was schon seit Beginn der Krise immer wieder zu hören ist. 

Neun konkrete Punkte wurden beschlossen:

  • In der Öffentlichkeit dürfen sich maximal zwei Personen gemeinsam bewegen. Ausgenommen werden sollen Familien sowie in einem Haushalt lebende Personen.
  • Generell soll der Kontakt zu anderen auf ein Mindestmaß beschränkt werden.
  • In der Öffentlichkeit muss mindestens ein 1,50-Meter-Abstand eingehalten werden.
  • Gastronomiebetriebe sollen geschlossen bleiben, ausgenommen Außerhaus-Verkauf bzw. Lieferdienste
  • Auch Dienstleistungsbetriebe im Bereich der Körperpflege - darunter Friseure und Kosmetikstudios - sollen geschlossen sein. Medizinisch notwendige Behandlungen bleiben weiter möglich.
  • Der Weg zur Arbeit, Hilfe für andere oder individueller Sport und Bewegung an der frischen Luft sollen aber weiterhin möglich sein. Notwendige berufliche Treffen können durchgeführt werden.
  • Gruppen feiernder Menschen im öffentlichen Raum, in Privatwohnungen oder Gemeinschaftseinrichtungen sind inakzeptabel.
  • Verstöße gegen die Kontaktbeschränkungen sollen von Ordnungsbehörden und Polizei überwacht und sanktioniert werden.  

Die Maßnahmen gelten zunächst für zwei Wochen.

Merkel appellierte noch einmal dringlich an Solidarität und Gemeinschaftssinn. "Es geht darum, den Virus einzudämmen und all diejenigen zu schützen, die bei einer Infizierung schwerste Verläufe zu erwarten haben."

17:22 Uhr. Medienbericht: die Stadt Hanau verbietet "Hamsterkäufe". Wie sie das allerdings kontrollieren wollen, wird nicht mitgeteilt.

17:20 Uhr. Bundesregierung: nur noch zwei Personen dürfen sich zusammen in der Öffentlichkeit bewegen - es sei denn, es handelt sich um häusliche Gemeinschaften.

22. März, 15:08 Uhr: Eigentlich hätte heute die Mitgliederversammlung der Bürgerinitiative stattgefunden - was natürlich in der aktuellen Situation nicht geht. Deswegen hat die BI die wichtigsten Informationen online zur Verfügung gestellt. Der Vorstand führt die Geschäfte bis zur nächsten Mitgliederversammlung komissarisch weiter.

22. März, 12:50 Uhr: Der Presseauftritt von Kanzlerin Merkel ist für 17.30 Uhr geplant.

22. März, 12:20. Noch gibt es keine neuen Informationen über Infizierte in Lüchow-Dannenberg. Heute entscheidet sich, ob es in ALLEN Bundesländern Ausgangssperren geben wird. Ab 14 Uhr diskutieren Bundeskanzlerin Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder über weitergehende Maßnahmen und die Änderung des Infektionsschutzgesetzes. Beschlüsse dazu werden wohl frühestens am späten Nachmittag / frühen Abend bekanntgegeben. 

21. März. Das Gesundheitsamt bittet alle Unternehmen, die Bestände an Schutzmaterial (Schutzmasken/FFP2 oder FFP3, Schutzanzüge, Einmalhandschuhe und Desinfektionsmittel) verfügen, und es nicht benötigen, an das Gesundheitsamt zu melden (a.heidinger@landkreis-uelzen.de.  Angesprochen sind ausdrücklich nicht nur Lieferanten, sondern auch Handwerks- und andere Betriebe, die über entsprechende derzeit nicht benötigte Kapazitäten verfügen.

Hinweise für (landwirtschaftliche) Betriebe mit Sammelunterkünften: Unternehmen oder landwirtschaftliche Betriebe, die Personal beschäftigen, die in Sammelunterkünften, betriebseigenen oder angemieteten Unterkünften untergebracht sind, haben sicherzustellen, dass die Beschäftigten auf die aktuellen Hygieneregeln hingewiesen werden und sie diese verstanden haben. Die Unternehmen oder landwirtschaftlichen Betriebe haben die Einhaltung der Hygieneregeln regelmäßig zu überprüfen und zu dokumentieren.

Durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung wurden Infografiken und Piktogramme mit den wichtigsten Hygienehinweisen herausgegeben. Diese sind ebenfalls in den Sprachen Englisch, Französisch, Türkisch, Russisch und Arabisch verfügbar. Die Infografiken sollen in allen Unterkünften gut sichtbar und für alle Bewohnerinnen und Bewohner zugänglich ausgehängt werden, um die Hygienemaßnahmen in den Unterkünften zu verstärken.

Eine Unterbringung soll möglichst nur in Einzelzimmern erfolgen. Küche und Bad sind so zu nutzen, dass eine ausreichende Distanz zwischen den Bewohnerinnen und Bewohnern gewährleistet ist.

20. März

17:23 Uhr. Das Gesundheitsamt teilt mit, dass es im Landkreis Lüchow-Dannenberg nun insgesamt bei sechs Menschen Infektionen mit dem Corona-Virus bestätigt wurden.

17:21 Uhr. Gastronomische Betriebe müssen nun vollständig schließen. Das Gesundheitsamt Uelzen – Lüchow-Dannenberg hat heute angeordnet, dass Restaurants, Speisegaststätten, Systemgastronomie, Imbiss-Betriebe und Mensen ab sofort für den Publikumsverkehr geschlossen bleiben müssen. Nur noch Lieferdienste und Außerhaus-Verkäufe sind zulässig.

14:30 Uhr. Für Alle, die es immer noch nicht verstanden haben: Jede/r kann das Virus in sich tragen - und weiß es womöglich nicht einmal. Da es keine flächendeckenden Tests gibt, ist die Dunkelziffer der Infizierten X-mal so hoch wie die bestätigten Fälle. Wieviel Menschen in Deutschland tatsächlich infiziert sind, weiß niemand. Also: ABSTAND HALTEN + möglichst wenig in der Gegend rumfahren (und erst recht nicht in andere Regionen Deutschlands). Wenn das nicht funktioniert, dann droht auch in Niedersachsen eine Ausgangssperre.

11:56 Uhr. Skurril: wir haben ja seit Jahren ein gemeinsames Gesundheitsamt Uelzen-Lüchow-Dannenberg. Die Pressestelle ist in Uelzen angesiedelt. Aber Informationen über die Lüchow-Dannenberger Lage gibt es von dort nicht. "Über die Lüchow-Dannenberger Lage haben wir keine Informationen," hieß es auf eine wnet-Anfrage hin.

11:53 Uhr. Wer vor hatte, zur Gartower Samtgemeinde-Ratssitzung zu gehen: die Sitzung ist nun doch abgesagt worden.

11:10 Uhr. Die Zahl der Verdachtsfälle wird vom Gesundheitsamt nicht mehr gemeldet, sondern nur noch die Zahl der bestätigten Infektionen. Grund: Im Moment werden Verdachtsfälle nicht nur vom Gesundheitsamt sondern hauptsächlich von den Hausärzten an das Diagnosezentrum nach Rosche überwiesen. Das Gesundheitsamt hat keinen Überblick, wieviele von diesen Verdachtsfällen begründet sind oder nicht.

19. März

17:13 Uhr: Wer es noch nicht mitbekommen hat: von den Bundesbehörden werden derzeit die Bewegungsdaten von deutschen Handys überwacht. Ziel: erkennen, ob die bisher angeordneten Einschränkungen wirklich zu weniger Bewegung im Lande führen. Dahinter steht natürlich die Frage, ob die aktuellen Einschränkungen reichen, oder ob sie noch einmal krass verschärft werden müssen = Anordnung einer Ausgangssperre. Und noch einmal: es geht darum, dass die Viren keine Chance haben, sich durch das ganze Land zu verbreiten. Also: Schön Zuhause bleiben und sich privat vergnügen.

16:31 Uhr: Nun ist es offiziell: das Gesundheitsamt teilt mit, dass sich ein  begründeter Verdachtsfall vom Wochenanfang heute bestätigt hat: Eine Frau aus Lüchow-Dannenberg ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Sie zeigte leichte Krankheitssymptome, nachdem sie aus dem Urlaub in einem europäischen Risikogebiet zurückgekehrt war. Sie befindet sich derzeit in häuslicher Quarantäne. Zwei weitere Personen – eine aus dem Landkreis Uelzen, eine aus Lüchow-Dannenberg, – die mit der Erkrankten Kontakt hatten, stehen vorerst unter Beobachtung. 

Anmerkung: bei jeder bestätigten Corona-Infektion prüft das Gesundheitsamt sorgfältig, mit welchen Menschen der/die Betroffene in den letzten zwei Wochen zusammengekommen ist. Diese "Kontaktpersonen" werden dann auch sofort informiert und ebenfalls in häusliche Quarantäne geschickt, bis sich geklärt, ob sie ebenfalls infiziert sind oder nicht.

15:47 Uhr: Die Bürgertelefone in Uelzen und Lüchow-Dannenberg sind ab sofort auch am Wochenende erreichbar. Uelzen: Rufnummer 0581/82-3040 (Samstag + Sonntag von 11 bis 15 Uhr). Lüchow-Dannenberg: Rufnummer 05841-120222 (gleiche Zeiten wie in Uelzen).

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nehmen am Samstag, 21., sowie am Sonntag, 22. März 2020, jeweils in der Zeit von 11 bis 15 Uhr entsprechende Anrufe entgegen.  

15:46 Uhr: Die Corona-Epidemie hat Auswirkungen auf die Land- und Ernährungswirtschaft. Das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ML) hat deshalb ab sofort eine Hotline geschaltet. Unter der Rufnummer 0511 / 120 2000 stehen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner zur Verfügung, um die Fragen aufzunehmen.

Die Hotline ist montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr besetzt.Für  spezielle Fragen zum Themenkomplex Corona und Landwirtschaftsministerium kann auch die Mailadresse corona@ml.niedersachsen.de genutzt werden.  

15:40 Uhr: Landrat Schulz appelliert an Alle: "Bleibt Zuhause". Bei  einer (womöglichen) Vielzahl von Erkrankten in kurzer Zeit sei fraglich, ob die Einrichtungen des Gesundheitssystems dieser Belastungsprobe standhalten – dies gelte auch für Lüchow-Dannenberg. „Die Geschwindigkeit mit der sich das Corona-Virus ausbreitet, muss gedrosselt werden“, erklärte Schulz.  

15:27 Uhr: Als einer der letzten Landkreise Niedersachsens hat nun auch Lüchow-Dannenberg einen Fall von Infizierung mit dem COVID-19. Genauere Informationen gibt es dazu noch nicht.

18. MÄRZ

16:56 Uhr. Wie unterschiedlich der Zuwachs an Infizierten in den einzelnen Regionen sein kann: die Zahl der Infizierten stieg im Landkreis Lüneburg an einem Tag von 3 auf 21, im Landkreis Uelzen wurden heute drei bestätigte Fälle gemeldet -zwei mehr als gestern. Allerdings gibt es in Uelzen zusätzlich noch fünf Verdachtsfälle. Am späten Nachmittag gab es für die sechs Verdachtsfälle in Lüchow-Dannenberg noch kein Ergebnis.

16:50 Uhr. Egal wie groß die Krise ist - es gibt immer Kriminelle, die die Angst anderer ausnützen. Aktuell liegt eine neue "Enkeltrick"-Masche im Trend, wie die Polizei mitteilt: Unbekannte rufen bei älteren Menschen an und geben sich als Angehörige, die sich mit dem Virus Covid-19 infiziert hätten. Sie würden nun im Krankenhaus liegen und dringend Geld für teure Medikamente brauchen. Dann werde vereinbart, dass in Kürze jemand an der Wohnanschrift der Angerufenen vorbeikommt, um das Geld abzuholen. Wenig später erscheinen dann weitere Personen bei den Angerufenen und holen Geld und Wertsachen ab.  

16:37 Uhr. Das Gesundheitsamt weist darauf hin, dass Hotels, die Anbieter von Ferienwohnungen und -zimmer wie überhaupt alle Beherbergungsstätten keine Gäste mehr beherbergen dürfen. Dies gilt auch für Betreiber von Kureinrichtungen und präventiven Reha-Einrichtungen sowie für Camping- und Wohnwagenstellplätze. Schon angereiste Gäste müssen möglichst bis zum 19. März, spätestens bis zum 25. März, die Rückreise antreten.

14:40 Uhr. Die Abfalldeponie in Woltersdorf kann nur noch in dringenden Fällen und nach telefonischer Anmeldung genutzt werden.

"Der Hintergrund ist, dass viele Menschen die durch die Corona-Krise gewonnene Freizeit offensichtlich nutzen, um den Schuppen oder Dachboden zu entrümpeln – und ihren Abfall in großen Mengen auf der Deponie anliefern," heißt es aus dem Kreishaus. Termine für nicht aufschiebbare Anlieferungen können unter der Telefonnummer 05841 / 70 276 vereinbart werden. Die regelmäßigen Abholtouren für Restmüll, Papier und Gelben Säcken finden wie gewohnt statt.

14:17 Uhr. Wie das Gesundheitsamt Uelzen Lüchow-Dannenberg heute mitteilte, ist die Anzahl der begründeten Verdachtsfälle in Lüchow-Dannenberg auf sechs gestiegen. Alle werden über das Diagnostikzentrum Rosche getestet.

14:00 Uhr. Die Arbeiten am Glasfasernetz gehen weiter - wenn auch langsamer. Das teilt die Breitbandgesellschaft LÜDAN mit. Grund: viele Subunternehmer kommen aus Polen oder Rumänien, also aus Ländern, für die es Einreisebeschränkungen gibt. Details zum weiteren Vorgehen gibt es hier!

11:25 Uhr: Die Kulturelle Landpartie findet dieses Jahr NICHT statt. Das beschloss die KLP-Gruppe am Dienstag Abend.

10:58 Uhr: Verdachtsfälle: Es wird noch mindestens zwei Tagen dauern, bis Ergebnisse vorliegen.


17. MÄRZ

17:35 Uhr: Kreisverwaltung: Amtsgänge jetzt telefonisch erledigen
Seit heute ist die Kreisverwaltung Lüchow-Dannenberg vor dem Hintergrund der Corona-Krise im Sicherheitsbetrieb: Nur wer ein wichtiges und unaufschiebbares Anliegen und einen Termin hat, darf derzeit ins Lüchower Kreishaus. Aber auch ohne den sonst üblichen Publikumsverkehr geht die Arbeit der Kreisverwaltung weiter – jetzt eben per Telefon, teilt die Kreisverwaltung mit. 

Im Internet steht eine Übersicht über die Nummern der verschiedenen Fachdienste zur Verfügung: www.luechow-dannenberg.de/telefonliste. Und im Zweifelsfall hilft auch die Telefonzentrale unter 05841 / 120-0 gerne weiter.  

16:00 Uhr: Drei begründete Verdachtsfälle in Lüchow-Dannenberg
Seit dem gestrigen Nachmittag (16. März 2020) gibt es im Landkreis Lüchow-Dannenberg drei begründete Verdachtsfälle, teilt das Gesundheitsamt Uelzen Lüchow-Dannenberg mit.

Es handelt sich dabei um ein Ehepaar und eine Frau, die sich in den letzten 14 Tagen in einem europäischen Risikogebiet aufgehalten haben und leichte Krankheitssymptome zeigen. Es ist geplant, dass von allen Dreien noch heute im gestern eröffneten Diagnostikzentrum in Rosche ein Abstrich genommen wird. Mit einem Laborergebnis rechnet das Gesundheitsamt Uelzen – Lüchow-Dannenberg zum Ende dieser Woche .  

12:30 Uhr: Keine Annahme von Sonderabfällen auf der Deponie Woltersdorf

Der nächste Termin zur Annahme von Schadstoffen auf der Deponie in Woltersdorf am 25. März sowie die mobile Schadstoffsammlung in der Woche vom 20. bis 25. April 2020 finden  nicht statt. Ob der folgende Termin für die stationäre Schadstoffentsorgung am 13. Mai 2020 wie geplant durchgeführt wird, wird rechtzeitig bekanntgegeben.

12:00 Uhr: Bürgertelefon ab sofort erreichbar

Ab sofort gibt es ein Bürgertelefon, an das sich die Lüchow-Dannenberger mit ihren praktischen Fragen zum Corona-Virus wenden können.

Unter der Telefonnummer 05841 / 120-222 sind MitarbeiterInnen des Gesundheitsamts wie der Kreisverwaltung Lüchow-Dannenberg von Montag bis Donnerstag von 8 bis 18 Uhr und am Freitag von 8  bis 16 Uhr erreichbar.

Gesundheitliche Fragen werden hier nicht beantwortet. Wer Fragen zur möglichen Ansteckung hat, wendet sich an den Hausarzt oder wählt die 116 117 an.

11:00 Uhr: Keine Veröffentlichung von Einzelabsagen

Ab sofort werden wir keine Einzelabsagen von Veranstaltungen veröffentlichen. Denn: bis zum 19. April sind in Niedersachsen alle Veranstaltungen offiziell abgesagt. Außerdem sind alle Einrichtungen mit Publikumsverkehr - also auch Kulturvereine und Museen geschlossen.




2020-03-25 ; von Angelika Blank (text),
in Lüchow-Dannenberg, Deutschland

corona   gesundheit  

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