Die großen Zuschneide- und Frittier-Maschinen stehen still. Nach einem ergebnislos verlaufenen vorläufigen Insolvenzverfahren, hat die Schneider-Gruppe, zu der auch die Tiefkühlproduktion Schloss Göhrde GmbH gehört, Insolvenz für alle Betriebe angemeldet. Und die Produktion von tiefgekühlten Fischprodukten wurde von den Hamburger Insolvenzverwaltern, Rechtsanwälte Münzel und Böhm, bereits eingestellt. Für den Bereich „Wildverarbeitung“ sehen die Insolvenzverwalter allerdings gute Chancen. Hier gäbe es gute Einkaufs- als auch Verkaufsbedingungen, so die Rechtsanwälte.
Noch am Wochenende sah es für die Zukunft des Betriebes trübe aus. Viele Probleme schienen einem schnellen Verkauf im Wege zu stehen: das Grundstück, auf der die Produktionshallen stehen, gehört nicht der Schloss Göhrde GmbH, sondern einer Grundstücksgesellschaft, in der die finanzierende Bank die meisten Anteile hält. Zudem sind Produktionsmaschinen nur geleast worden, gehören also auch nicht zur Insolvenzmasse. Am meisten dräute aber das Problem der eventuellen Rückzahlung bereits geflossenen EU-Fördergelder.
„Die meisten Probleme sind gelöst,“ sagt Stefan Münzel, einer der Insolvenzverwalter: ein großer deutscher Lebensmittelkonzern will den Dannenberger Betrieb übernehmen. Und das womöglich viel schwerwiegendere Problem scheint auch gelöst: EU Fördergelder, die in den Standort geflossen sind, müssen vom neuen Investor nicht zurück gezahlt werden, die Kühl und Produktionsmaschinen können übernommen werden.
Einziges bislang offenes Problem: noch hat die HSH Nordbank, der das Grundstück gehört, einem Verkauf nicht zugestimmt. Doch man ist optimistisch, dass Ende der Woche die Verträge mit dem Lebensmittelkonzern unterschrieben werden.
Foto: Maschinenring Merseburger Land
2005 waren Produktionshallen der Schloss Göhrde GmbH Ziel einer Besichtigungstour des Maschinenrings Merseburger Land.