56 Prozent der Menschen in Deutschland dauert der bis 2022 vorgesehene Atomausstieg zu lange. Sie wollen, dass die Reaktoren schneller abgeschaltet werden. Das hat eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid im Auftrag der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt ergeben.
Befragt wurden dafür nach der Bundestagswahl mehr
als 2.000 Menschen ab 14 Jahren.
Dazu erklärt Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt:
"Union und SPD dürfen sich energiepolitisch nicht mit einer Reform des EEG und einem neuen Strommarktdesign begnügen, sondern müssen auch noch einmal an die AKW-Laufzeiten ran. Denn auch die Mehrheit ihrer Wählerinnen und Wähler ist nicht einverstanden, dass das letzte AKW erst 2022 vom Netz geht. Die neun noch laufenden Atomkraftwerke werden jeden Tag älter und gefährlicher. Dabei werden für die Stromversorgung in Deutschland nicht mehr benötigt. Derzeit schalten die Energiekonzerne effiziente Gaskraftwerke ab, um mit höchst umweltschädlichen Kohle- und Atomkraftwerken mehr Geld zu verdienen. Andersrum wäre es sinnvoller."
Die Koalition müsse die Energiewende und den Energiemarkt so gestalten, dass die Erzeugung umweltfreundlicher Energie rentabler ist als die Produktion unkalkulierbarer Gefahren, so Stay. Nach Ansicht des Sprechers der Anti-Atom-Initiative .ausgestrahlt tauge dazu neben der Gestaltung des Energiemarktes die Erhöhung der Brennelementsteuer, wie die SPD sie in ihrem Wahlprogramm fordert, und die konsequente Durchsetzung von Sicherheitsnachrüstungen für die AKW.
"Dem aktuellen Atomgesetz nach würde bis zur nächsten Bundestagswahl im
Jahr 2017 nur ein AKW abgeschaltet werden. Die meisten würden noch bis
zum Jahr 2022 in Betrieb bleiben. Deutschland bliebe damit noch auf lange Zeit
zweitgrößter Atomstrom-Produzent in der EU," ergänzt Stay.
Die Umfrage zum Nachlesen:
http://www.ausgestrahlt.de/