Jeanne d'Arcs Jungfräulichkeit und ihre Lust an den Freuden der Liebe interessierten Voltaire mehr als ihre Heldentaten auf dem Schlachtfeld. Seine Gedichtsammlung "La Pucelle" wurde zu ihrer Zeit zum Bestseller in den gebildeten Kreis der Gesellschaft. Am Freitag liest Gero Wachholz aus der erotischen Persiflage.

Derb und freizügig sowie respektlos wird die "heilige" Johanna von Orléans von Voltaire  in seiner Gedichtsammlung "La Pucelle" karikiert. Kein Wunder, dass das Werk zu seiner Zeit (1730 - ca. 1760) nur unter der Hand verbreitet werden konnte. Die Satire war unter Voltaires Freunden so beliebt, dass sie - durchaus mit Voltaires Einverständnis - zahlreiche Raubkopien anfertigten, um den Text weiter zu verbreiten.

Die gebildeten Kreise der französischen Gesellschaft amüsierten sich über die erotische Persiflage. Kirche und französische Regierung waren jedoch über die Respektlosigkeit gegenüber der Nationalheiligen überhaupt nicht nicht amüsiert.

In den Künstlerischen Werkstätten von Ernst von Hopffgarten (Trebel) wird "La Pucelle" am Freitag von dem Schauspieler und Regisseur Gero Wachholz gelesen - bearbeitet, eingerichtet und kommentierend begleitet von Christa Tornow.

Ergänzt wird diese "elegante, geistreiche und galante Nachtlesung" von barocker Gitarrenmusik (Giuseppe Antonio Brescianello + Robert de Visée), gespielt von Johann Jacob Nissen.

Anschließend gibt es ein kleines Souper mit französischem Käse aus der Auvergne, der Normandie und aus Savoyen, Oliven aus der Provence, Rot-und Weißwein aus dem Roussillon und dem Medoc sowie Mineralwasser Perrier. Weitere Informationen und Anmeldung: Tel. 05848-1326.

Wann? Freitag, 9. Februar, 20.00 Uhr
Wo? Künstlerische Werkstätten Ernst von Hopffgarten, Hauptstraße 3, Trebel

Foto | Büste des Alternden Voltaire , von François-Marie Poncet, 1776, Château de Voltaire à Ferney