Helga Rohra hat Demenz. Das hält sie jedoch nicht davon ab, ein Buch über ihre Krankheit zu schreiben und sich international für Demenzkranke einzusetzen. Am Mittwoch, dem 9. April kommt Helga Rohra zu einer Lesung in das Mehrgenerationenhaus in Lüchow.
Mit 54
Jahren wurde Helga Rohra die Diagnose Lewy-Body-Demenz gestellt. Sie
stürzte in eine Depression. Als sie Anfang 2010 erstmals
öffentlich über ihre Demenz sprach, tat sie das noch unter dem
Pseudonym „Helen Merlin“.
Seitdem ist viel passiert: Helga Rohra wurde zu einer Aktivistin
und ist inzwischen 1.Vorsitzende EU Demenzbetroffener und im
Vorstand der Alzheimer Europa, die sich einmischt, um die Sache der Menschen mit Demenz zu
vertreten, in den Medien und auf Demenz-Kongressen.
„Ich bin dement, na und?“, ist ihr Motto, wenn sie von ihren Erlebnissen mit "Nicht-Dementen" berichtet.
Da sind etwa die Psychiater, die öffentlich bezweifeln, dass sie unter einer Demenz leidet. Oder die Angehörigen sozialer Berufe, die sich im Umgang mit ihr überfordert fühlen. Und die Nachbarn und Freunde, die hilflos stammeln: „Du Arme, bist Du jetzt auch dement!“ Mit Scharfsinn und einer gehörigen Portion Humor hält Helga Rohra der Gesellschaft den Spiegel vor.
Sie zeigt, wie unbeholfen wir Menschen mit Demenz manchmal gegenübertreten und wie wenig wir ihnen dabei gerecht werden. Ihr Buch richtet sie sich an alle, die aus erster Hand erfahren wollen, welche Hürden Menschen mit Demenz in unserer Gesellschaft überwinden müssen und welche Potenziale noch in ihnen stecken.Es ist aber auch eine Einladung an andere Betroffen, sich auszutauschen und gemeinsam die Stimme zu erheben, für eine wirkliche Teilhabe von Menschen mit Demenz. „Diese Geschichte nimmt vorweg, was vielen bevorsteht: Frühdiagnose ohne Ursachenbehandlung; mit der Erkrankung selbstverantwortlich leben – ohne naiven Glauben an ein Wundermittel.”
Am Mittwoch, dem 9. April, um 18.00 Uhr kommt Helga Rohra für eine Lesung in das Mehrgenerationenhaus "Allerlüd" in Lüchow (Berliner Straße 5). Der Eintritt ist frei.
Foto: Titel des Buches "Aus dem Schatten treten" von Helga Rohra