Es hat in den letzten Tagen zwar etwas geregnet, so dass die Waldbrandgefahr zunächst geringer geworden ist. Die Hitze kehrt jedoch zurück - und damit auch die Gefahr unkontrollierter Brände in Wald, Feld und Wiese.
Dem Mitarbeiterteam der Waldbrandüberwachungszentrale in Lüneburg haben die Niederschläge nach wochenlangem Einsatz an den Bildschirmen des Automatisierten Waldbrandfrüherkennungssystems eine kurze Verschnaufpause beschert. Nach Vorhersagen des Deutschen Wetterdienstes kommt das hochsommerliche Wetter am kommenden Wochenende jedoch wieder zurück, so dass auch die Waldbrandgefahr wieder zunehmen wird.
„Unser Ziel ist es, alle Waldbrände so früh wie möglich zu lokalisieren und erfolgreich zu bekämpfen. Wir wollen die Entwicklung größerer Brandereignisse verhindern und Schäden für Mensch und Natur so gering wie möglich zu halten", sagt Helmut Beuke, Leiter der niedersächsischen Waldbrandüberwachungszentrale.
Ab Waldbrandwarnstufe 3 ist die Lüneburger Zentrale von 10 bis 19 Uhr mit fünf speziell geschulten Forstwirten besetzt und überwacht eine etwa 400.000 Hektar große Waldfläche im ostniedersächsischen Tiefland,teilt das Landwirtschaftsministerium am Freitag mit. "Sobald eine der 20 hochempfindlichen Sensoreinheiten des Systems eine Rauchentwicklung aufgespürt hat, erfolgt eine automatische Meldung an die Zentrale. Hier wird die Meldung der Livebilder ausgewertet, analysiert und eine exakte Verortung über Kreuzpeilung vorgenommen. Bei einem bestätigten Brandereignis wird sofort die zuständige Feuerwehrleitstelle benachrichtigt und mit entsprechenden Informationen versorgt."
Nach Informationen des Ministeriums wurden bereits jetzt schon mehrere tausend Verdachtsmeldungen bearbeitet und mehr als 100 Brandmeldungen an die zuständigen Löschkräfte weitergeleitet. Eine besondere Leistung war dabei die Entdeckung und exakte Lokalisation eines 60 Kilometer entfernten Waldbrandes in Brandenburg.
Der für Waldbrandvorsorge zuständige Landwirtschaftsminister
Christian Meyer lobt die gute Arbeit des inzwischen seit drei Jahren
reibungslos laufenden Systems: „Die Zeiten in denen Forstwirte unter
besonders schweren Arbeitsbedingungen bei großer Sommerhitze stundenlang
auf einem der Feuerwachtürme Dienst schieben mussten, ist
glücklicherweise vorbei. Ich bin davon überzeugt, dass wir mit diesem
Waldbrandfrüherkennungssystem unsere Risikogebiete optimal überwachen
und auch für die kommenden Waldbrandwetterlagen bestens aufgestellt
sind."
Grafik: Waldbrand-Briefmarke aus dem Saarland aus dem Jahre 1958