Während in Dresden der Hochwasserpegel am Freitag Morgen erstmals sank, wartet man im Norden auf die Wassermassen, die sich bis Ende nächster Woche gen Nordsee wälzen werden. In Magdeburg hatte die Elbe bereits jetzt einen Rekordstand von 6,97 m erreicht - über 20 cm mehr als im Jahre 2002.
In Magdeburg hat der Pegelstand der Elbe die Marke des
Hochwassers von 2002 überstiegen. Damals wurden 6,72 Meter gemessen,
inzwischen sind es 6,97 Meter - und das Wasser wird noch weiter ansteigen. Ein Höhepunkt der Flut wird in Magdeburg erst für Sonntag erwartet.
Für die unteren Elbabschnitte bedeutet dies, dass der Hochwasserscheitel vermutlich Montag/Dienstag die niedersächsische Landesgrenze bei Schnackenburg erreichen wird. Nach neuesten Prognosen wird der Höchst-Pegelstand bei Schnackenburg nur noch mit 7,65 m erwartet.
DAS GROSSE VORBEREITEN
Unterdessen rüstet sich der Landkreis gegen die anrollenden Fluten. Zwischen Hitzacker und Penkefitz wurde mit Sandsäcken auf mehreren Kilometern der Deich erhöht oder bei Wussegel eine mobile Schutzwand gezogen. Im Gartower Raum sind hunderte Hilfskräfte von Feuerwehr, THW und Bundeswehr damit beschäftigt, Ort und Schloss gegen die andrängenden Fluten der Seege durch Sandsack-Notdeiche zu schützen, ebenso wie im Raum Gummern/Holtorf viele Helfe damit beschäftigt sind, die Elbedeiche abzusichern.
Neuralgische Punkte wie die Deichbaustelle am Gartower sind aber nach Bekunden der Verwaltung inzwischen gesichert. In Vietze hat eine Feuerwehreinheit aus Frankfurt damit begonnen, einen Erdwall aufzuschütten sowie eine Schutzmauer längs der Seegeniederung aufzubauen, der den niedrig gelegenen Teil des Ortes (in dem auch der Friedhof und eine Pumpstation des Klärwerks liegen) schützen soll. Höhbecks Bürgermeister Hans-Joachim Schenk ist deswegen sicher, dass dieser Straßenabschnitt "gehalten" werden kann.
WENZEL: der Hochwasserschutz muss langfristig geplant werden
Bei einem gemeinsamen Treffen in Dömitz betonten die Umweltminister von Mecklenburg-Vorpommern (Till Backhaus) und Niedersachsen (Stefan Wenzel), dass für einen effektiven Hochwasserschutz langfristige, länderübergreifend geplante Konzepte entwickelt werden müssen. Backhaus verwies zum Beispiel darauf, dass Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern in den vergangenen Jahren als Konsequenz aus der Flut im Jahre 2002 für den Rückzugsraum der Elbe insgesamt rund 100 Hektar neu geschaffen hätten. "Dies müssen die anderen Länder auch tun," so Backhaus.
Darüber hinaus wollten beide Minister auf der Umweltministerkonferenz am Donnerstag Abend darauf hinwirken, dass die Finanzmittel für die Hochwasser-Entschädigungen aufgestockt werden, damit "die Betroffenen mit den Problemen nicht alleine bleiben".
Foto / Angelika Blank: Sandsackstapel in Vietze