Bereits im Jahre 2009 hatte der
Samtgemeinderat Gartow beschlossen, rund 2 Mio Euro für
dringend notwendige Sanierungen aber auch für den Ausbau attraktiver
Angebote in der Wendland-Therme auszugeben.
Angesichts
jährlich wiederkehrender Defizite von mittlerweile über 300 000
Euro hatte sich der Rat damals entschieden, mit den Investitionen
einerseits die laufenden Kosten zu senken, aber gleichzeitig neue
attraktive Angebote zu schaffen, die mehr zahlungswillige Kunden in
das Erlebnisbad nach Gartow ziehen.
Am Dienstag beschäftigte sich der Samtgemeinderat mit den neuen Plänen und Kalkulationen, die Architekt Thorsten Schütze bereits im Mai dem Wirtschaftsausschuss des Samtgemeinderats vorgestellt hatte.
"Hochpreisige Angebote" sollen den Gewinn bringen
Insgesamt riet das Architekturbüro
dazu, vor allem die „hochpreisigen“ Angebote zu erweitern und
nach vorne zu stellen, da diese letztendlich den Gewinn einbringen
würden. Deswegen sollte nach den Vorstellungen der Planer die
Saunaanlage erheblich erweitert und durch einen weitläufigen
Saunagarten mit mehreren Außensaunen in Blockhäusern ergänzt
werden. Zudem sollen nach dem Konzept des Architekturbüros die Räume
der Massagepraxis erweitert und an den Wellnessbereich angegliedert
werden, damit die physiotherapeutischen Angebote auch vom Bad aus
wahrgenommen werden können.
"Woher sollen die Gäste kommen?"
Die Skepsis hat durchaus ihren Grund: das gesamte Maßnahmenpaket würde - unter Einbeziehung einer Steigerung der Baunebenkosten von 25 % - rund 2,9 Mio Euro kosten, wobei die Folgekosten zur Zeit noch nicht einmal absehbar sind. 900 000 Euro davon will die Samtgemeinde über Zuwendungen finanzieren - Zusagen liegen allerdings nicht vor. Im Gegenteil: Die Frist für die Antragstellung bei der entscheidenden N-Bank läuft am 15. Februar ab.
Die Befürworter der groß angelegten Umbaumaßnahme, wie z.B. Kämmerer Hans-Heinrich Drimalski, sehen im Ausbau des Wellnessbereichs große Chancen. "Vergleichbare Bäder sind erst in Bad Wilsnack, Lüneburg oder Bad Bevensen zu finden", so Drimalski. Nicht nur er setzt auf den großen Einzugsbereich von mindestens 40 km im Radius, zumal die Preisgestaltung niedriger ausfallen soll als in den Vergleichsbädern. "Allerdings: höher als jetzt werden die Preise schon werden müssen," dämpft Drimalski Hoffnungen, dass vielleicht demnächst ein günstiger "Schwimmer"tarif eingeführt würde.
Nach längerer Debatte über Für und Wider der Umbaumaßnahmen entschied der Samtgemeinderat, dass zunächst ein Wirtschaftlichkeitsgutachten erstellt werden soll, bevor eine Entscheidung über die Ausgabe von 2,9 Mio Euro getroffen wird.
Foto / Angelika Blank/ : Der weitläufige Garten des Freizeitbades soll nach den Umbauplänen in eine vielgestaltige Saunalandschaft verwandelt werden - so denn die Wirtschaftlichkeit stimmt.