Zum Abschluss des 24-stündigen Widerstands-Marathons zogen die Veranstalter am Wochenende ein positives Resümee: rund 800 Menschen waren dem Aufruf der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) und der Bäuerlichen Notgemeinschaft gefolgt, mit den unterschiedlichsten Fortbewegungsmitteln im Widerstandsmarathon die Gorlebener „Atomanlagen“ zu umkreisen.
Bis zum Ende der Veranstaltung am Sonntag Mittag zogen immer noch bunte Gruppen ihre Runden durch das Gelände rund um die Atomanlagen - begleitet von musikalischen und anderen kreativen Einlagen. "Wir haben den längeren Atem", war denn auch die Devise dieses Widerstands-Wochenendes.
„Doch das tolle Ambiente und die sehr witzigen Einlagen sollen nicht darüber hinwegtäuschen, dass es uns hier um große politische Dinge geht,“ erinnerte BI-Sprecher Wolfgang Ehmke zum Abschluss des Wochenendes am Sonntag Mittag daran, weswegen die ungewöhnliche Aktion stattgefunden hatte. „Wir haben jetzt zwar unseren langen Atem bewiesen, doch nun geht es weiter: wir müssen im Auge behalten, was in Berlin im weiteren Endlager-Suchverfahren geschieht.“
Vor allem die Besetzung der geplanten Kommission sowie deren Arbeit ist dabei im Fokus der Atomkraftgegner, die befürchten, dass es trotz des inzwischen verabschiedeten Endlager-Suchgesetzes „auf Gorleben als Endlager für radioaktiven Müll“ hinausläuft.
Aber auch was die nukleare Infrastruktur am Standort Gorleben angeht, bleibt die BI wachsam: Um die Inbetriebnahme des heißen Betriebs der Pilotkonditionierugnsanlage abzuwenden, startete die Bürgerinitiative am Wochenende eine Unterschriftenaktion: "Alles, was Gorleben als Standort für ein Atommüllendlager privilegiert, gehört auf den Prüfstand".Zum fast schon traditionellen Sonntagsspaziergang fanden sich rund 100 Spaziergänger ein, um den 200. Sonntag zu feiern, an dem diese Veranstaltung stattfindet. Seit Oktober 2009 ziehen jeden Sonntag zwischen vier und 500 Menschen um das Erkundungsbergwerk, um ihrem Protest gegen die Endlager-Planungen Ausdruck zu verleihen. „Auch hier zeigen wir Präsenz,“ so BI-Vorstand Martin Donat. „Ob das Wetter Sonne, Sturm oder Regen zu bieten hatte - noch nie ist dieser Spaziergang ausgefallen"
Und was den Widerstand gegen die
Endlager-Planungen für Gorleben angeht, so kündigten die
Veranstalter an, dass sie ihren Protest demnächst stärker nach
Berlin verlagern werden, wo die Endlager-Kommission wohl demnächst
mit ihrer Arbeit beginnen wird.
Zunächst soll mit einer ganztägigen Veranstaltung der Frage nachgegangen werden, welche Lehren aus dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss zu Gorleben zu ziehen sind: Am 7. September führt zunächst eine Pressetour zu den Stätten des Geschehens zwischen Gorleben und Rambow, am Nachmittag führt eine Informationsveranstaltung mit Zeugen und Experten tiefer in die Materie ein und am Abend stellen sich PolitikerInnen und Experten im Gildehaus einer öffentlichen Diskussion. Der genaue Programmablauf für den Tag findet sich hier!