In die Abgründe der menschlichen Seele geht es am Samstag im Kulturverein Platenlaase, wo das Dresdner Figurentheater mit dem Stück "Psycho" gastiert. Atmosphärisch dicht entsteht die Welt Hitchcocks auf
beklemmende Weise wieder, schleicht sich die Angst vor dem Grauen ins
Gemüt des Zuschauers.
Ästhetisch vielgestaltig präsentiert sich diese
Vorstellung dem staunenden Publikum, suggestiv, voller Imagination und
Horribilitäten. Wenn die lebensgroße Puppe der Marion Crane genüsslich
unter der Dusche auf so furchtbare Weise das Leben lassen muss,
kreischen die Geigen, wie beim seligen Hitchcock.
Diese Inszenierung gastierte bei vielen nationalen wie internationalen Festivals (Finnland, Italien, Belgien, Mexiko usw.) und bekam mehrere Preise.
INHALT
Der Mann im Arztkittel verliert nicht viel Worte über die Geheimnisse
der Seele. Das fände er genauso langweilig, wie über die Psyche einer
Verkäuferin zu reden. Also nimmt er sich die Psyche eines Mörders vor.
Norman Bates, einer von vielen, aufgewachsen in geordneten
Verhältnissen. Dennoch wird er zum mehrfachen Mörder.
Der Zuschauer erlebt Norman Bates zunächst als unbeschwerten Winzling im
Mutterleib. Oben thront unnahbar der Kopf der Mutter, ihr übergroß
herabhängender Busen lockt und bedrängt Mann und Sohn gleichermaßen.
Norman fühlt sich wie in einer Falle. Seine Mutter verbietet ihm, andere
Frauen ins Haus zu bringen. Als eines Tages doch ein Mädchen bei ihnen
übernachtet, kommt es zur Katastrophe.
KONZEPTION
Wie wird einer zum Mörder, das war die Frage die das Ensemble des Dresdner Figurentheaters beschäftigt. Derden "Psycho"-Version spinnt Hitchcocks Faden bis in die Kindheit des
triebhaften Mörders zurück, zeigt seine Entwicklung, seine krankhafte
Mutterbindung und den Hass auf den Vater, die dann zu den Ereignissen
führen, die den Film ausmachen .
Spiel: Jörg Bretschneider
Musik: Frank Zappa
Ausstattung: Matthias Hänsel
Technik: Karsten Oertel
Wann? Samstag, 2. März, 20.30 Uhr
Wo? Kulturverein Platenlaase