Bunt kommt sie mal wieder daher - die Kulturelle Landpartie. Bunt und vielfältig. Von großer Kunst über poetische Irritationen am Wegesrand bis hin zu banaler Hobbykunst findet wohl (fast) jedes Besucherherz das Passende. Heute: Satemin und Kussebode.
Aus der alten Scheune im idyllischen Garten von Andreas Schoelzel und Brigitte Fehrle in Satemin klingt immer wieder lautes Gekicher - was andere Gäste dazu ermuntert, nachzusehen, was denn der Grund dafür ist: ein Foto von Andreas Schoelzel, welches er beim Papstbesuch in Deutschland von einer Reihe erschöpfter (oder gelangweilter?) Kardinäle schoss, sorgt für die immer wieder kehrende Heiterkeit.
Und auch seine anderen "Fotos aus Metropolen" machen staunen, lachen und besinnlich. Mit seinem präzisen Blick für Besonderheiten fängt Schoelzel immer wieder Szenen ein, die die Eigentümlichkeit des Ortes bzw. der Dinge widerspiegeln. Dabei lässt er sich nicht auf ein bestimmtes Thema festlegen. Ist es hier eine Auslage von knallbunten Donoughts in einem amerikanischen Süßwarenladen, sind es dort z. B. die symbiotisch mit dem Raum verbunden erscheinenden Kunstwerke von Richard Serra, die den Satemin/Berliner Fotografen faszinieren.
Von seinen Reisen u.a. nach Bilbao oder New York brachte Schoelzel seine Bilder mit, die in verschiedenen Formaten erhältlich sind.
An Pfingsten wird seine kleine, feine Ausstellung allerdings im Trubel des "Pfingstmarktes" ein wenig untergehen. Interessierte an hochklassiger Fotografie sollten sich durch das Getümmel schlagen und nach dem großen Kuhkopf Ausschau halten, der den Eingang zur Ausstellung markiert.
Doch Achtung: Als (bisher) einziges Dorf der Landpartie hat sich die Sateminer Dorfgemeinschaft entschieden, Eintritt zu nehmen. Eigentlich gilt dieser nur für den Pfingstmarkt, doch da der Rundling nur einen Zugang hat, sind alle Besucher von dieser Maßnahme betroffen.
Kulinarisches in Kussebode
Die Heimat der Wendlandbräu-Brauerei in Kussebode hat sich seit ihrem Umzug schnell zu einem attraktiven Anzugspunkt der Kulturellen Landpartie gemausert. Klar, hier gibts das legendäre Wendlandbräu, frisch aus der Brauerei und frisch vom Faß (Montags und Freitags übrigens auch im Flaschenverkauf). Dazu Bratwurst, Wild-Chili oder Kartoffelsuppe - so lässt es sich längere Zeit auf dem lauschigen Innenhof aushalten.
Zumal in Kussebode einige spannende Aussteller ihre Produkte präsentieren: Ralf Plarre mit seinen imposanten Outdoor-Tischgruppen mit einem raffiniert einfachen Stecksystem stellt hier ebenso aus wie der Schmied Michael Papke mit seinen überdimensionalen Metallblüten. "Lederfeinkost", witzige Accessoires und Röcke aus Wollstoffen und Filz finden Interessierte in Kussebode ebenso wie Drachenköpfige Endstücke für Regenrinnen oder unabdingbare Begleitgegenstände für den Widerstandsalltag.
Auch kulturell ist auf dem Kusseboder Hof täglich Einiges los: ob Jazz-Frühschoppen, Brauereiführungen oder der Auftritt des "Bierorchesters" ... das Programm ist umfangreich ... mehr dazu gibts hier!
Fotos / Angelika Blank: Ein Bilderbogen aus Satemin und Kussebode