Mit einer großen Anzeige in der Elbe-Jeetzel-Zeitung von Samstag sprachen sich rund 30 "geimpfte und ungeimpfte kritische BürgerInnen" gegen eine allgemeine Impfpflicht aus. Mit dabei: der aktuelle Amtsarzt des Landkreises, Clemens Hanne.
In der Anzeige werden verschiedene Argumente angeführt, unter anderem, dass mit einer Impfpflicht weder eine Herdenimmunität erreicht werde, außerdem gäbe es inzwischen mildere MIttel gegen die Überlastung der Krankenhäuser. Des Weiteren fordern die Unterzeichnenden unter anderem, die Impfpflicht für das Gesundheitswesen in eine Impfempfehlung umzuwandeln.
Dass der Amtsarzt des Landkreises diesen Aufruf gegen eine Corona-Impfpflicht mit unterzeichnet hat, löste Irrititationen aus. Fragen wurden gestellt, ob ein Amtsarzt mit einer solchen Haltung gegenüber einer Impfpflicht im Amt bleiben sollte.
Landrätin Dagmar Schulz nimmt die Kritik ernst, betont aber gleichzeitig, dass der Amtsarzt diese Anzeige als Privatmensch unterzeichnet hat und nicht in seiner dienstlichen Funktion.
Außerdem, so Schulz weiter: "Er wendet sich damit gegen eine allgemeine Impfpflicht so wie es mit ihm weitere Personen auch aus dem Gesundheitsbereich tun und selbst im Bundestag ist dazu eine kontroverse Debatte zu erwarten," so Schulz, aber: "Persönlich sehe ich die Äußerung in diesem Zusammenhang sehr kritisch, da die Trennung von Privatperson und Amtsarzt nicht immer so gesehen wird."
In einem Personalgespräch in der Kreisverwaltung habe Hanne seine persönliche Haltung und Entscheidung dargelegt und betont, dass er eine klare Trennung der persönlichen und dienstlichen Belange sehe. Schulz betont: "Im Zusammenhang mit seiner Tätigkeit als Amtsarzt werden von ihm und von der Kreisverwaltung alle Vorgaben aus den rechtlichen Bestimmungen ab dem 16.03. (der Tag, von dem an die Impfpflicht für den Gesundheitsbereich gilt) umgesetzt."