Am Dienstag stellten sich Vertreter der Bundesgesellschaft für Zwischenlagerung den Fragen von Abgeordneten des Samtgemeinderates Gartow. ...
Das Zwischenlager mit über 100 Castorbehältern voller hochradioaktivem Abfall bleibt der Region erhalten - länger als geplant. Fachleute sprechen von 50 bis 80 Jahren, die diese Behälter noch im Zwischenlager bleiben müssen. Es stellt sich nicht nur die Frage nach der Langzeitsicherheit der Behälter.
Vertreter der Bundesgesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) haben am Dienstag auf einer Sitzung des Ausschusses für Wirtschaftsförderung und atomare Angelegenheiten der Samtgemeinde Gartow über die Umsetzung der Projekte im Zwischenlager informiert.
Dr. Klaus-Jürgen Brammer, Bereichsleiter Zentrale Dienste, berichtete über die Fortschritte der geplanten Klimatisierung des Abfallzwischenlagers Gorleben (AZG): „Das Überwachungs- und Klimatisierungskonzept wurde mit unserer Aufsichtsbehörde, dem Niedersächsischen Umweltministerium, abgestimmt. Wir liegen im Zeitplan und setzen die einzelnen Maßnahmen wie vorgesehen um.“ Die BGZ-Vertreter informierten außerdem über den Fortschritt bei der Nachrüstung der Transportbehälterlagerhalle. Dr. Brammer machte deutlich, dass die Einhaltung der Sicherungsziele des Lagers für hochradioaktive Abfälle unabhängig vom Baufortschritt sei und die Sicherung des Transportbehälterlagers jederzeit durch temporäre Maßnahmen gewährleistet ist.
Besonders interessierte die Ausschussmitglieder die notwendige Verlängerung der Genehmigung des Zwischenlagers Gorleben. Diese ist befristet und läuft im Jahr 2034 aus. Da ein Endlager für hochradioaktive Abfälle erst Mitte dieses Jahrhunderts in Betrieb gehen wird, bereitet sich die BGZ schon heute darauf vor, die Genehmigung zu verlängern. „Die BGZ hat für die Nachweisführung der Sicherheit über den bisher genehmigten Zeitraum hinaus ein Forschungsprogramm initiiert“, erklärte Dr. Brammer: „Wir werden in diesem Programm sowohl die Behälter selbst, als auch die eingelagerten hochradioaktiven Abfälle hinsichtlich der Auswirkungen auf die Sicherheitsnachweise für die verlängerte Zwischenlagerung bewerten.“ Die BGZ stehe hierzu in kontinuierlichem Austausch mit Aufsichts- und Genehmigungsbehörden sowie nationalen und internationalen Forschungseinrichtungen.
Abgerundet wurde die Ausschusssitzung durch die Vorstellung von Torsten Bornschein als neuem Leiter des Zwischenlagers. Er tritt die Nachfolge von Lutz Oelschäger an, der die Leitung der BGZ-Standorte in Norddeutschland übernommen hat.
Der Ausschussvorsitzende Hans-Udo Maury freute sich über die Beantwortung der Fragen durch die BGZ und zog nach der Sitzung ein positives Fazit: „Seit dem Betreiberwechsel vr drei Jahren hat sich der regelmäßige Dialog mit der BGZ etabliert. Wir möchten diesen offenen Umgang miteinander gerne fortsetzen.“
Die Grünen-Abgeordnete Asta von Oppen mahnte einen zügigen Beginn der Forschungen zur Langzeitsicherheit der Castorbehälter an. Und: "Die Betriebsgenehmigung für das Zwischenlager darf nicht einfach verlängert werden," so von Oppen. "Es bedarf einer Neu-Genehmigung."