Besonders früh hat dieses Jahr die Amphibienwanderung begonnen. Insbesondere paarungswillige Erdkröten, aber auch Gras- und Moorfrösche sowie Kamm- und Teichmolche machen sich auf den Weg zu ihren Laichplätzen.
Ein besonders beliebter Weg führt über die Kreisstraße 36. Deshalb hat der Landkreis veranlasst, dass der Streckenabschnitt zwischen der Jugendherberge in Hitzacker und dem Ort Tießau ab Montag, dem 19. Februar bis zum 1. April 2024 bei Bedarf jeweils zwischen 18 Uhr und 6 Uhr für den motorisierten Verkehr gesperrt wird. Eine ausgeschilderte Umleitung führt über die Landesstraße 231.
„Erdkröten und Co. wollen ihr Laichgewässer auf dem schnellsten Weg erreichen“, erklärt Dorothee Rößler von der Unteren Naturschutzbehörde der Kreisverwaltung. „Auf den Straßenverkehr achten sie dabei nicht, jedes Jahr werden darum viele dieser Tiere auf den Straßen getötet.“ Die Krötenwanderung könne aber auch für Auto- und Motorradfahrende gefährlich werden. Laut ADAC können die Straßen durch überfahrene Kröten gefährlich rutschig werden. Plötzliches Bremsen auf dem entstandenen Schmierfilm sei wie Bremsen auf Eis.
„Die Tiere, die im Raum Tießau unterwegs sind, gehören nach dem Bundesnaturschutzgesetz zu den besonders streng geschützten Arten“, erklärt Melanie Fiedler, ebenfalls von der Unteren Naturschutzbehörde. „Um das Überleben der Tiere und damit der gesamten Population zu sichern, findet jetzt bereits im vierten Jahr in Folge diese Schutzmaßnahme statt.“
Um die Beeinträchtigung für den Durchgangsverkehr möglichst gering gehalten und andererseits einen größtmöglichen Amphibienschutz zu erreichen, besteht die Sperrung nur in der Nacht und nur bei entsprechend milder Witterung. „Auch außerhalb der abgesicherten Bereiche bitten wir die Verkehrsteilnehmer, auf wandernde Amphibien Rücksicht zu nehmen.“
Foto | Meike Karl: Erdkröten auf Wanderschaft