Kampf gegen den Borkenkäfer – Gemeinschaftsaufgabe aller Waldbesitzer

Öffentlich göhrde 20|05|2019

(Lüchow-Dannenberg / Göhrde) Die #Borkenkäfer machen nicht an den Grenzen des Waldbesitzes halt. Den Käfern muss durch ein gemeinsames Vorgehen aller Waldbesitzer Einhalt geboten werden. Im Landkreis Lüchow-Dannenberg trafen sich daher Vertreter der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, der Niedersächsischen Landesforsten und der Waldbehörde des Landkreises um eine gemeinsame Bekämpfungsstrategie abzusprechen. Bei dem Treffen wurden auch Handlungsoptionen besprochen, falls ein Waldbesitzer sich nicht beteiligt, denn das hätte nach §§ 13, 21 des Niedersächsischen Gesetzes über den #Wald und die Landschaftsordnung (NWaldLG) Konsequenzen für ihn. Im sogenannten Waldgesetz werden den Landkreisen auch Handlungsmöglichkeiten eingeräumt, falls Besitzer eine Bekämpfung versäumen. Diese Interventionen wurden mit allen Beteiligten intensiv diskutiert.

Im Dürresommer 2018 haben sich die Fichtenborkenkäfer massenhaft vermehrt und in den Wäldern Niedersachsens bereits immense Schäden angerichtet. Die warme Witterung der vergangenen Tage hat es gezeigt; die Borkenkäfer schwärmen massenhaft aus und suchen neue Brutplätze unter der Fichtenrinde. Die natürliche Abwehr der stehenden Fichten durch Harzfluss ist gering, da die Bäume durch den Trockenstress der vergangenen Monate geschwächt sind.

Fichtenwälder sind nun dringend auf die Hilfe der Waldbesitzer und Forstleute angewiesen. Es geht darum, möglichst viele der nun aktiv werdenden Käfer zu fangen, noch bevor sie sich in die Fichten einbohren und sich darin massenhaft vermehren. Waldbesitzer sind aufgefordert, ihre Waldflächen zu beobachten und auch ihre Nachbarn - sofern bekannt - bei einem Befall anzusprechen, denn Eigentum verpflichtet. Zwar fallen derzeit die Holzpreise, jedoch kann aus Ertrags- und Kostengründen nicht der eigene und benachbarte Wald preisgegeben werden. Zudem besteht nach Waldgesetz eine Pflicht zur Wiederaufforstung. Damit es gar nicht so weit kommen muss, können mit Käferfallen, die kleinen Tipi-Zelten ähneln, die Borkenkäfer gefangen werden. Befallene Fichten müssen schnell gefällt und aus dem Wald transportiert werden, noch bevor die sich darin vermehrenden Borkenkäfer ausschwärmen und weitere Bäume befallen.

Die weitere Entwicklung der Borkenkäfer hängt zum großen Teil davon ab, dass sich möglichst alle Waldbesitzer an den Rettungsmaßnahmen beteiligen. Aber auch die Witterung wird eine entscheidende Rolle in der Borkenkäferentwicklung spielen. Und die Klimaextreme halten die Waldbesitzer und Forstleute schon seit einigen Jahren in Alarmbereitschaft.

Private Waldbesitzer im Landkreis Lüchow-Dannenberg können sich bei Fragen an die Forstämter Südostheide (05371 9454930) oder Uelzen (0581 9463911) der Landwirtschaftskammer Niedersachsen wenden.

Foto: Trockene Fichten, die vom Buchdrucker und Kupferstecher befallen sind (Foto: Niedersächsische Landesforsten)

29473 Göhrde, Deutschland

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