Gleich zwei Themen rund um das Endlagersuchverfahren erregten dieser Tage den Unmut der Bürgerinitiative sowie dem Kreisverband der Grünen. Während sich die Grünen über Äußerungen von BASE-Chef Wolfram König empören, kritisiert die Bürgerinitiative (und andere Umweltverbände) die Art und Weise der am Wochenende stattfindenden "Fachkonferenz Teilgebiete".
BASE-Chef Wolfram König hatte in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung geäußert, dass er das frühe Ausscheiden Gorlebens aus dem Endlagersuchverfahren für eine Belastung für das weitere Verfahren sieht.
"Wenn er in der Presse die für die Auswahl verantwortliche Bundesgesellschaft (BGE) angreift, diskeditiert er das Verfahren auf den ersten Metern," kritisiert Asta von Oppen in einer Mitteilung des Kreisverbandes der Grünen. "Wenn ein Bundesamt eine Bundesgesellschaft öffentlich so angreift, mache ich mir Sor-gen um das weitere Verfahren. Wolfram König liefert Söder und anderen mit dem Interview politische Munition und untergräbt die Arbeit der Bundesgesellschaft!“
Fachkonferenz Teilgebiete“ am Wochenende unter inakzeptablen Rahmenbedingungen
Am Wochenende findet die lang angekündigte "Fachkonferenz Teilgebiete" statt, auf der der vor knapp drei Wochen veröffentlichte „Zwischenbericht Teilgebiete“ erläutert werden soll. Coronabedingt findet die Veranstaltung in einem reinen Onlineformat statt.
„Immer wieder haben Umweltorganisationen und auch das Nationale Begleitgremium gefordert, aufgrund der Corona-Pandemie die Konferenz zu verschieben, da ein Online-Format die Diskussions- und Interaktionsmöglichkeiten massiv einschränkt," so Wolfgang Ehmke, Pressesprecher der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg. "Wie sollen sich viele hundert Menschen, die sich bisher nicht kennen, in einer Online-Schalte selbst organisieren? Da das Bundesamt den Ablauf und die Interaktionen kontrolliert, gibt es für die Teilnehmenden keine Möglichkeiten, davon abzuweichen und eigenständige Ansätze zu verfolgen. Partizipation ist unter diesen Bedingungen nicht möglich.“