Ein Teil der ehemaligen Kaserne in Lüchow-Dannenberg wird nun doch zur Unterkunft für Geflüchtete. Der Landkreis mietet ab dem 1. Dezember fünf Wohngebäude auf dem Gelände an. Ab Januar sollen dort bis zu 350 Menschen, die Asyl beantragt haben oder vor dem Krieg aus der Ukraine geflüchtet sind, eine Unterkunft bekommen.
Am Dienstag, dem 5. Dezember 2023 um 18:00 Uhr lädt der Landkreis Lüchow-Dannenberg zusammen mit der Gemeinde Jameln, der Stadt Dannenberg und der Samtgemeinde Elbtalaue Anwohnerinnen und Anwohner zu einem Informationsabend in die Kultur- und Begegnungsstätte Breselenz ein (Dorfstr. 1a, 29479 Jameln).
Dort soll auch das Sozial-, Gesundheits- und Mobilitätskonzept für die Geflüchteten vorgestellt werden, so Simon Schermuly, Erster Kreisrat in Lüchow-Dannenberg. "Wir möchten vor allem Anwohnerinnen und Anwohnern die Möglichkeit geben, sich mit Ideen, Anregungen und Kritik einzubringen." Das Konzept ist bereits mit den Kommunen und der Polizei abgestimmt.
Schutzkonzept / Soziale Betreuung
„In der Unterkunft wird es im Rahmen eines Schutzkonzeptes auch eine soziale Betreuung für die Menschen geben. Das Gesundheitsamt wird regelmäßig Untersuchungen zur Grundversorgung anbieten, um die niedergelassenen Ärzte zu entlasten“, sagt Simon Schermuly. Gespräche habe es auch schon mit Schulen, Vereinen und ehrenamtlich engagierten Menschen gegeben, um Freizeit- und Weiterbildungsangebote zu schaffen.
Dafür ist auch eine Anbindung des Geländes an den ÖPNV nötig, diese werde von der Stabsstelle für Mobilität umgesetzt, heißt es aus dem Kreishaus. Um lange Behördenwege zu vermeiden, werden die zuständigen Fachdienste und Behörden von Landkreis und Samtgemeinde regelmäßige Sprechstunden in Neu Tramm anbieten. Zudem sollen soziale Vereine oder ehrenamtliche Helferinnen und Helfer auf dem Gelände eigene Räumlichkeiten bekommen, um vor Ort beraten zu können.
Derzeit wird die soziale Betreuung für die Einrichtung ausgeschrieben. Das Schutzkonzept wurde bereits in der Kreistagspolitik erörtert und wird weiter diskutiert. Der Kreisausschuss hatte im November die Verwaltung einstimmig beauftragt, Mietverhandlungen mit dem Grundstückseigentümer zu führen.
Foto: Eingangsbereich zu dem 180 Hektar großen Kasernengelände.