Mechtin umnebelt
Hummus feine Gastfreundschaft
Abendsonnenschein
Belitz! Unglaublich, die Freude und Erleichterung nach 22 km und dabei, in Handysprache, dreizehn Stockwerken, am Ziel anzukommen. Heute war es wirklich ein langer Weg, aber so außerordentlich besonders. Von Zernien aus waren wir schon in etwas mehr als einer Stunde auf dem hohen Mechtin. Der angesagte Regen hielt sich, nach einem kurzen Schauer morgens, sehr freundlich zurück, nachmittags traute sich sogar wieder die Sonne raus. Überall am Wegesrand glänzende Pilze! Auf dem Mechtin eine sehr berührende kleine Zeremonie von Connie, ein Ablegen der Last ebenso wie Bergesinspiration für die Seele. Berge waren für Menschen schon immer Kraftorte, dieser ist es ganz sicher. Der 6. Schöpfungstag stellt Landtiere und Menschen in eine Schöpfung, für die das Ebenbild dessen, der Ja sagt zu allem Lebendigen, die Verantwortung der Fürsorge für diese Welt zugesprochen bekommt. Etwas übersichtlicher formuliert: „Von wegen Untertan machen!“ Sorgen, lieben, sich einsetzen, kämpfen... solch einen Menschen braucht diese Welt... und die hebräische Sprache meint auch genau das. Solch ein Mensch wäre die Krone der Schöpfung.
Die Krönung unseres Tages erwartet uns in Groß Wittfeitzen. Der überaus freundliche Küster dort ermöglicht uns die Benutzung des örtlichen Gemeindehauses für ein Festmahl, dass uns Ayat mit viel Liebe und Können vorbereitet hat. Einfach köstlich!!!
Hinzu kommt eine kurze Präsentation von Thaer über Schöpfungsvorstellungen im Koran. Die Erkenntnis, dass uns viel viel mehr verbindet als erwartet, berührt alle ebenso, wie die persönliche Geschichte der Familie. Auf arabischen Kaffee sind die Pilgerinnen jetzt auf jeden Fall neugierig geworden. Gegenseitige Segenswünsche begleiten alle auf Ihren weiteren Wegen.
Auf uns wartet noch die ganze zweite Hälfte des Weges. Er zieht sich etwas, aber die Sonne versöhnt uns, Weite und Himmel und schmeichelnd milde Herbstluft tun ihr übriges. Wie unglaublich gut geht es uns hier! Was dürfen wir alles entdecken an der Natur in und um uns! Jeder einzelne Mensch, dem wir begegnen, ist freundlich und hilfsbereit, Autos fahren rücksichtsvoll langsam.
Eigentlich scheint alles zu schön, um wahr zu sein! Liegt es am Pilgern? Vielleicht daran, dass da zufällig nur so nette Frauen zusammengekommen sind? Resonanz? Geist? Segen?