Bereits seit 1993 bietet die Beratungsstelle Violetta nahe dem Ostbahnhof in Dannenberg von Gewalt betroffenen Frauen und Mädchen Unterstützung in schwierigen und bedrohlichen Lebenssituationen. Gerade in Zeiten der Pandemie-Beschränkungen erhöhen sich die Fälle häuslicher Gewalt gegen Kinder deutlich, wie viele Experten kürzlich feststellten.
Da die Förderung Ende kommenden Jahres ausläuft, ist allerdings unklar ob das Angebot aufrechterhalten werden kann.
Die Grünen-Abgeordneten Mathias Gallei (Kreistag) und Miriam Staudte (Landtag) fordern deshalb, dass die Landesregierung früher als "im ersten Quartal 2021"- wie das Sozialministerium mitteilte - Aussagen zu einer Weiterförderung macht.
„Die Beratungsstelle braucht dringend Planungssicherheit für ein so wichtiges Projekt. Bei befristeten Projekten besteht immer die Gefahr, dass eingearbeitetes, hoch qualifiziertes Personal sich sicherere Stellen sucht. Beteuerungen der Landesregierung, die Bekämpfung häuslicher und sexueller Gewalt sei ihr ein wichtiges Anliegen, reichen einfach nicht. Es lässt Angestellte und Betroffene in der Luft hängen," heißt es in einer Mitteilung der beiden Abgeordneten.
Staudte hat der Ministerin nochmals einen Brief überreicht, sich zeitnah um eine Lösung zu bemühen. „Sexuelle Gewalt ist ein sehr sensibles Thema, dass sowieso schon viel zu häufig unter den Tisch gekehrt wird," so Staudte. "Und Beratungsangebote speziell für Jungen und junge Männer sind rar – dabei ist die Dunkelziffer hier besonders hoch.“ Matthias Gallei ergänzt: „Auch die Präventionsarbeit ist enorm wichtig, um Kinder, aber auch Eltern und Erziehende zu sensibilisieren. Wir brauchen deshalb weiterhin niedrigschwellige Angebote – für alle!“