Aus Lüneburg, Uelzen und Salzwedel rückten Samstag Nacht Polizeikräfte an, um ihren Kollegen aus Lüchow zu Hilfe zu kommen. Bei dem Versuch, in Zadrau eine Corona-Party aufzulösen, war es zu einem deftigen Handgemenge gekommen, bei dem die Partygänger nach Polizeiangaben auch Pfefferspray einsetzten. Zwei Polizisten sollen bei dem Gerangel leicht verletzt worden sein.
Nun ermittelt die Polizei wegen gefährlicher Körperverletzung, Widerstands gegen Polizeivollzugsbeamte, Verdacht des Landfriedensbruchs, versuchter Gefangenenbefreiung sowie Verstößen gegen die Corona-Verordnung.
Aus dem Polizeibericht:
Nach einem Anruf und einem telefonischen Hinweis, dass in einem Wohngebäude in Zadrau eine Feier stattfinde und sich dort mehrere Personen aufhalten würden, fuhr eine Streifenwagenbesatzung Samstag Nacht gegen 00:30 Uhr dorthin und traf auf dem Grundstück auf gut 20 Personen, die dort feierten. Bei Eintreffen der Beamten flüchteten mehrere Personen aus einem Hinterausgang. Parallel versperrten mehrere Personen den Beamten den Weg, schubsten und griffen die Beamten an.
Danach kam es zu einem Handgemenge, bei dem die Beamten einen der vermeintlichen Täter auf dem Grundstückstück festhalten konnten. Dabei versuchte mindestens ein weiterer junger Mann diesen zu befreien.
Auch nachdem der 57 Jahre alte Grundstückeigentümer durch die Partygäste geweckt worden war, entspannte sich die Situation nicht. Stattdessen bedrängte der Mann zusammen mit Angehörigen abermals die Polizeibeamten und griff diese an. Die Beamten setzten in zwei Fällen Pfefferspray ein. Zwei Polizeibeamte erlitten leichte Verletzungen. Sie konnten nach Behandlung in der Elbe-Jeetzel-Klinik nach Hause entlassen werden.
Aufgrund der eskalierenden Situation zogen sich die Beamten vom Grundstück zurück, forderten Unterstützung ein und holten sich von der Staatsanwaltschaft einen Beschluss, mit dem sie das Wohnhaus betreten durften. Mit Eintreffen von mehreren Streifenwagenbesatzungen u.a. auch aus Lüchow, Lüneburg, Uelzen und Salzwedel umstellten die Beamten das Grundstück und betraten Grundstück und Gebäudekomplex.
Hierbei konnten Personen aus verschiedenen Haushalten, jedoch nicht die teilweise auf dem Grundstück wohnenden Hauptverantwortlichen, angetroffen werden. Da die vermeintlichen Hauptverantwortlichen ihr Wohngebäude verlassen hatten, wurde das Haus durch die Polizeibeamte verschlossen.
Die Polizei ermittelt nun gegen gut ein Dutzend Personen und hat parallel Verfahren wegen des Verstoßes gegen die Niedersächsische Corona-Verordnung eingeleitet. Die weiteren Ermittlungen dauern an.