Die Katastrophenleitstelle in Lüchow schätzt die Situation am Sonntag Abend so ein, dass in Lüchow-Dannenberg
das Hochwasser mittlerweile deutlich langsamer steigt. "Die Zeit der
großen Anstiege sollte vorbei sein", prognostizierte Ernst-August
Schulz vom Landkreis Lüchow-Dannenberg am Abend in der Lagebesprechung
des Katastrophenstabs im Lüchower Kreishaus.
Der Höchststand wird aktuell
für Montagabend in Schnackenburg und Dienstagabend in Hitzacker erwartet.
Die Kreisverwaltung rechnet derzeit mit einem Höchststand für Hitzacker
von 8,20 m, das sind bis zu 50 cm mehr als der Rekord-Höchststand bei früheren Fluten. Dieser Pegelstand
liegt weiterhin im prognostizierten Toleranzbereich.
Ein Arbeitsschwerpunkt lag den Tag über
in Neu Darchau. Dort wurde der neu errichtete Notdeich erhöht. Etwa 1600
Kräfte von Feuerwehr, THW und Feuerwehr waren dort den Tag über im Einsatz.
Die letzten Arbeiten sollen im Laufe des Abends abgeschlossen werden. Abgeschlossen
wurden auch Absicherungsarbeiten in Schnackenburg. Auch der eigens geschaffene
Notdeich in Vietze ist in Sicherung.
Weiterer Augenmerk liegt aktuell auf
der Verbuschung in einzelnen Bereichen, die im ungünstigsten Fall eine
Barrierewirkung entfalten könnte. Fachleute aus dem Katastrophenstab werden
diese Bereiche unter anderem am Jasebecker Bogen begutachten und weiter
beobachten.
Für den schlimmsten Fall von höher auflaufendem
Hochwasser als berechnet und erwartet oder von Deichbrüchen steht die vollständige
Logistik für die Evakuierung von etwa 12.000 Klauentieren im Gebiet der
Dannenberger Marsch oder ggfs. auch im Bereich des Gartower Deichverbands.
An den Schulstandorten Hitzacker und
Gartow dienen alle Schulen als Unterkünfte für Einsatzkräfte. In Dannenberg
sind die Nicolas-Born-Schule, das Fritz-Reuter-Gymnasium und die Grundschule
betroffen: An diesen Schulen findet kein Unterricht statt. Auch eine Notbetreuung
kann nicht sichergestellt werden. Für die übrigen Schulen im Kreisgebiet
liegt es im Ermessen der Eltern, ob der Schulbesuch für ihre Kinder zumutbar
ist. Grundsätzlich besteht allerdings Schulpflicht.
Weiterhin sind 50 Deichwachen im Einsatz
- der Dienstplan steht bis Freitag, 14. Juni.