"Wie ist die Lage?" - das ist wohl die zurzeit am häufigsten gehörte Frage in Lüchow-Dannenberg - mit Blick auf das Hochwasser. Hier in aller Kürze "die Lage" heute gegen 16.30 Uhr:
"Erstaunlich gefasst" nehmen die Menschen in Hitzacker die Nachricht auf, dass sie ihre Häuser und Wohnungen auf der Stadtinsel und nahen Straßen verlassen sollen. So fasst Petra Steckelberg, Erste Samtgemeinderätin der SG Elbtalaue, die Atmosphäre im Elbestädtchen zusammen. Die als Notunterkunft bereit gestellte Turnhalle werde voraussichtlich nicht benötigt, die von der Evakuierung Betroffenen haben private Quartiere gefunden. Es seien auch schon Ferienwohnungen als Übergangsobdach angeboten worden. Konsequent wird ab heute 20 Uhr der Evakuierungsbereich gesperrt. Nur in dringenden Fällen wird eine Ausnahmegenehmigung zum Betreten der Stadtinsel erteilt, und die Polizei kontrolliert genau, wer das Areal betritt und es wieder verlässt.
In Neu Darchau sind die Einsatzkräfte weiter damit beschäftigt, die Schäden am Notdeich zu beseitigen, und in Wussegel werden zusätzliche Sandsäcke aufgeschichtet, um den Schutz vor der heran rollenden Flut zusätzlich zu verstärken.
Mehrere Menschen in Vietze haben ihr Hab und Gut mittlerweile in obere Etagen gebracht. Ist bereits eine Evakuierung des Ortes geplant? Nein, heißt es aus der Kreisverwaltung.
Immer wieder werden Behörden gefragt, ob und wie lange die Dömitzer Brücke gesperrt ist. Sie ist nicht gesperrt, zurzeit ist sie frei befahrbar.
Auch außerhalb des unmittelbar durch die Elbe gefährdeten Raumes herrscht teilweise Angst vor Überflutung. "Hält der Deich?" "Kommt das Wasser auch zu uns?", wird mancherorts im nördlichen Kreisgebiet gefragt. Hier und dort wurden bereits Möbel und elektronische Geräte in Sicherheit gebracht. Wie hoch das Wasser gestiegen ist, zeigt sich beispielsweise am Deich der Landesstraße in Grippel (Foto).
Mit Besorgnis blicken die Menschen hierzulande auch nach Magdeburg, auf den Deichbruch und auch nach Dömitz. Dort hat das Wasser schon das Areal des Hafenhotels überspült.
Nach wie vor werden Sandsäcke benötigt. Auch Helferinnen und Helfer in den Füllstationen sind dort sehr willkommen.
Die nächste Lagebesprechung des Katastrophen-Einsatzstabes beginnt um 18 Uhr.