Thema: hochwasser

Hochwasserschutz auf dem Berg

Wenn im Unterdorf die Häuser im Wasser versinken und die Pumpstation zum Klärwerk abgeschaltet werden muss, dann müssen auch die Bewohner in den höheren Lagen von Vietze sich womöglich vor Wassermassen schützen. 

Diese kommen auch von unten, aber nicht aus der Elbe, sondern aus dem Kanalnetz, dass sich unter dem Ort langzieht. Denn da das Abpumpen der Abwässer Richtung Klärwerk nicht mehr funktioniert, könnten die unterirdischen Kanalrohre derartig volllaufen, dass die Sch... auch den Anwohnern in höheren Lagen aus Kloschlüssel, Wasch- und Duschbecken oder Badewanne entgegenkommt.

Im Schloß Gartow soll dies schon seit gestern der Fall sein. Handwerker sind dort unterwegs, um zu verhindern, dass das barocke Gebäude von Fäkalien überschwemmt wird. 

Verhindern lässt sich das Hochdrücken natürlich zuallererst durch die Vernunft der Einwohner auch im "Oberdorf", keinerlei Abwässer in die Kanalisation zu schicken. Doch in Vietze befürchten einige, dass sich nicht alle vernünftig und gemeinschaftsorientiert verhalten. Deswegen ein probater Rat, an alle die sicher gehen wollen: Sandsäcke in Klo, Wasch- und Spülbecken, Dusch- und Badewanne gepackt, verhindern das Durchdrücken der Fäkalienschlämme. Ausprobiert und für gut befunden wurde diese Technik bereits in anderen hochwasserbetroffenen Gebieten an Mosel, Rhein etc.

Und nicht die Überläufe vergessen! 

In den wirklich hoch gelegenen Lagen wird diese Maßnahme nicht notwendig sein, doch niemand kann genau sagen, wie hoch die Fäkalschlämme zurückdrücken, falls der Fall des Falles eintritt. Und niemand weiß wirklich, ob und wo Rückschlagventile eingebaut sind, die ein Durchdrücken in die Häuser verhindern.

Um ganz sicher zu gehen, kontrollieren erfahrene Vietzer regelmäßig die Gullis im unteren Bereich des Dorfes und überprüfen, ob sich womöglich bereits ein Anstau ankündigt.




2013-06-11 ; von Angelika Blank (autor), auf hochwasser2013
in Lüchow-Dannenberg, Deutschland

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