Die Wasserstände sind seit etwa 30 Stunden stabil, halten sich aber auf hohem Niveau. In Hitzacker steht der Pegel weiterhin bei 817 cm, in Damnatz bei 820 cm und in Neu Darchau bei 792 cm. Damit liegen wir über 40 cm über den Pegelständen von 2011. Die Lage ist daher weiterhin ernst. Der Scheitelpunkt sollte mit den Pegelständen aber erreicht sein. Es wird davon ausgegangen, dass die Pegel nach etwa 3,5 Tagen wieder sinken.
Darüber hinaus müssen allerdings die Wassermengen berücksichtigt werden, die jetzt in die Havelpolder geleitet wurden. Diese müssen auch wieder abfließen und werden den Bereich der Samtgemeinde Elbtalaue zu einem späteren Zeitpunkt eventuell noch belasten.
Im Bereich der Samtgemeinde Elbtalaue werden die Deiche weiterhin erfolgreich verteidigt. In Penkefitz gab es zwei Schadenslagen. So mussten die Sicherungsmaßnahmen beim Pumpwerk zur Tauben Elbe mit Sandsäcken verstärkt werden. Die Straße, aus der bei Penkefitz Wasser austrat, wurde mit Stahlplatten stabilisiert, so sie weiter für Einsatzkräfte nutzbar ist. Ferner konnten in einigen Bereichen bereits Aufwölbungen vor den Deichen beobachtet werden - "Beulen" im Erdboden - , die teilweise bis zu 50 Meter ins Deichhinterland reichen. Darüber hinaus sind Katemin und Tiesmesland weiterhin neuralgische Punkte, der beobachtet werden müssen.
In Hitzacker soll die Jeetzel nun auf 13,30 m über NN aufgestaut werden, um einen Gegendruck zur Elbe zu schaffen. Hierbei ist aber darauf zu achten, dass wichtige Zufahrtsstraßen nicht überflutet werden. Die Erschließung des Bereichs Hitzacker - Wussegel soll ausschließlich über Seerau sichergestellt werden.
Das Problem mit Treibsel ist nach wie vor groß. So schwimmen teilweise sehr große Baumstämme in der Elbe, die nur mit der Schute des Wasser- und Schiffahrtsamtes geborgen werden können. Die drei zusätzlichen Boote in Hitzacker stehen weiter zur Sicherung der Hochwasserschutzanlagen zur Verfügung.
Der Landkreis Lüchow-Dannenberg hat nunmehr die Telefonnummer seines Bürgertelefons auch auf der Hochwasser-Internetseite veröffentlicht. Gleiches gilt für die Nummer des Spendenkontos.
Der Technischen Einsatzleitung des Landkreises sind vom THW spezielle Fachberater für die Deichverteidigung zur Verfügung gestellt worden. Diese Berater waren teilweise bei vorherigen Hochwassern schon im Kreisgebiet eingesetzt. Es wird angestrebt, die Berater in den gleichen Bereichen wie bei den vorhergehenden Hochwassern erneut einzusetzen, um sich die bestehenden Ortskenntnisse zu Nutze zu machen.
Für freiwillige Helfer soll beim Landkreis ein Helfermanagement aufgebaut werden, damit in der Elbtalaue nicht benötigte Kräfte nach Gartow geschickt werden können. Freiwillige Deichwachen werden momentan nicht benötigt. Es sollen aber die Kontaktdaten notiert werden, damit bei personellen Ausfällen schnell nachbesetzt werden kann.
Im Bereich der Samtgemeinde Elbtalaue wird das Bürgertelefon weiter rund um die Uhr aufrecht erhalten. Dies soll aber nachts nur noch einfach besetzt werden, weil die Nutzung in den letzten Tagen stark zurückgegangen ist. Der Info-Point in Hitzacker soll nachts nicht mehr mit Verwaltungsmitarbeitern besetzt werden. Die Verwaltung prüft aber eine Telefonumleitung auf die Telefonnummern des Bürgertelefons, so dass in Hitzacker anrufende Bürgerinnen und Bürger trotzdem Informationen erhalten.
Die Polizei teilt mit, dass sich im Sperrgebiet in Hitzacker parallel immer nur sieben berechtigte Personen aufhalten dürfen.