Der Bauernverband Nordostniedersachsen hatte vor einem Jahr
eine Untersuchung in Auftrag gegeben, um etwaige Gorleben-Einflüsse auf
die Landwirtschaft in der Region zu eruieren. Ergebnis: keine Belastung festzustellen. Für die BI hat sich die GNS mit der Studie "freigemessen".
Wie die BI mitteilt, kommtder 40-seitige Bericht zu dem Schluss, dass»Ein Aktivitätsbeitrag der Anlagen des GNS-Werkes Gorlebennicht erkennbar beziehungsweise nachweisbar" sei.
Für einen Aktivitätseintrag in Lebensmittel müssten die Atommüllfässer
im Fasslager oder die Castoren im Transportbehälterlager undicht sein.
Davon war bisher nicht auszugehen", schreibt die Bürgerinitiative
Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI). Wenn man weiß, dass man nichts
finden kann, sei der Stolz auf Seiten der Gesellschaft für
Nuklearservice (GNS) auch nicht berechtigt, die im Übrigen die 40.000
Euro für die Studie selbst bezahlte. BI:" Die GNS finanziert sich die
eigene Freimessung."
"Der Streit, den wir führen, bezieht sich in erster Linie auf die Frage,
was von der messbaren Strahlung am Zaun der Atomanlagen alles abgezogen
wird. Das ist bekanntlich keine Teilchenstrahlung. Die GNS führt dabei
den Fallout von Atomversuchen, den Tschernobyl-Eintrag, und den
strahlenden Schotterweg am Betriebsgelände ins Feld. Wir gehen nach wie
vor davon aus, dass nicht alles im grünen Bereich ist", so BI-Sprecher
Wolfgang Ehmke. Zu 80 Prozent werde dabei die zulässige
Neutronenstrahlung erreicht, obwohl bislang "nur" 113 Castoren in der
Halle mit 420 Stellplätzen eingelagert wurden. Strittig sei immer noch,
welcher Gammawert dazu gerechnet wird. Dazu sei nun das niedersächsische
Umweltministerium gefragt, das Licht in das widersprüchliche Gestrüpp
von Mess- und Rechenwerten in Gorleben bringen wollte.
Und die BI- Fragen gehen weiter: "Welche künftigen Aktivitätseinträge
kommen auf die Region zu, wenn die Abfälle im Fasslager in einer
Konditionierungshalle umgepackt werden? Was wird aus den eingelagerten
Castoren nach der genehmigten Laufzeit von 40 Jahren?" Denn es sei davon
auszugehen, dass der Eisenmantel als Folge der harten Strahlung
versprödet. Und erst recht beschäftigt die Atomkraftgegner im Wendland
die Frage, ob die Pilot-Konditionierungsanlage eines Tages den heißen
Betrieb aufnehmen wird. Die Folge wäre dann tatsächlich
Teilchenstrahlung und damit ein messbarer Aktivitätseintrag in Wasser,
Luft und Boden, warnt die BI.