Wer das ganz große Spektakel liebt, wird auch Baz Luhrmanns Version von "Der große Gatsby" lieben. Für Phantasie und eigene Ideen bleibt in dem bildgewaltigen Totalangriff auf die Sinne allerdings kein Platz mehr.
Schon mit seiner knallbunten Popversion von "Romeo und Julia" in Glanzbildchen-Optik sorgte Luhrmann für Kontroversen unter den Shakespeare-Puristen - dabei kam er den wüsten Spektakeln im Globe-Theatre womöglich näher als je ein Regisseur vorher. In "Der große Gatsby" setzte Luhrmann den Roman von F. Scott Fitzgerald in einen gewaltigen Bilderrausch mit schweißtreibender Soundcollage um. Die Rastlosigkeit, der fiebrige Hunger nach ekstatischem Erlebnis - all das "Durchgeknallte" der 20er Jahre spiegelt sich in kaleidoskopartigen Partyszenen (Busby Berkeley läßt grüßen), rasanten Verkehrsszenen aus dem Inneren New Yorks und überhaupt einer üppig ausgestatteten Produktion mit unzähligen Statisten.
DIE STORY
Jay Gatsby ist jung und verdient seine Millionen durch obskure Geschäfte. Trotz seiner Tanzpartys für die New Yorker Gesellschaft ist er einsam. Gatsbys sehnlichster Wunsch ist es, die Vergangenheit zurückzudrehen und seine große Liebe, Daisy, wieder zu erobern. Doch Daisy hat längst eine eigene Familie.
Das Drama nimmt seinen Lauf, als Gatsby meint, die Schuld für einen von Daisy verursachten Unfall auf sich nehmen zu müssen ...
KRITIKEN
sueddeutsche.de: Overkill ist gar kein Ausdruck für die Ausstattung, die
Massenchoreographie der Partys, die Champagnerduschen und Feuerwerke
dieses Films. Regisseur Baz Luhrmann und sein großer Gatsby, Leonardo
DiCaprio, holen die Roaring Twenties entschlossen in die Gegenwart, mit
Hiphop-Beats, turbogetunten Oldtimern und einer turbogetunten Kamera.
Nur die stille Sehnsucht dieses mythischen Aufsteigers, der seine
verlorene Liebe Daisy wiedergewinnen will, geht darin unter. Sie bekommt
nicht mehr den Raum, den man zum Mitträumen braucht. ...
die ganze Kritik
HNA.de: Luhrmanns Film pulst natürlich stets im richtigen Tempo und schaufelt jede Menge Schauwert auf die Leinwand (gerade in der 3D-Fassung werden die Partyszenen zu perfekt choreographierten Wimmelbildern). Doch vom Leben, seiner Schönheit und seiner Unerbittlichkeit erzählen die Schauspieler. Durch ihr Zusammenspiel kann „Der große Gatsby“ im Bilderrausch absaufen – und im anschließenden Kater die zwischenmenschliche Kälte, die Einsamkeit offenbaren ... die ganze Kritik
"Der Große Gatsby" läuft im Filmpalast in Salzwedel sowie im Centraltheater in Uelzen
Foto: Szenenfoto aus der offiziellen Website http://thegreatgatsby.warnerbros.com/