Einzigartige Bilder aus der Luft gehen fließend über in Geschichten am Boden. Geschichten von Menschen, die an und mit „ihrer“ Elbe leben.
Einen Sommer lang reisten Autor Marcus Fischötter und
Kameramann Michael Dreyer entlang der Elbe durch Norddeutschland. Sie
filmten Biber und Seeadler, bedrohte Tiere, die schon fast ausgestorben
waren und nun wieder an dem Fluss heimisch sind. Und sie trafen
Menschen, deren Leben eng mit dem Strom verbunden ist. Echte
Elb-Originale, wie der Fischer, der wegen der Elbvertiefung um seine
Existenz fürchtet und die Obstbäuerin, die stolz ist den fruchtbaren
Marschboden kultivieren zu dürfen.
Fast 40 Jahre lang war die Elbe auf einhundert
Kilometern, zwischen Schnackenburg und Lauenburg, innerdeutsche Grenze.
In der Abgeschiedenheit der Sperrzone konnte sie ihre Ursprünglichkeit
weitgehend bewahren. Hier fahren nur wenige Schiffe, Auwälder und
Feuchtwiesen prägen die Ufer. 1997 erklärte die UNESCO die
Flusslandschaft zum Biosphärenreservat. Die Luftbilder zeigen einen
Fluss der sich idyllisch durch die Landschaft windet. Natur und Tiere
prägen das Bild der Elbe, bis sie kurz vor Hamburg Deutschlands
wichtigste Wasserstraße ans Meer wird.
Von der Hansestadt bis Cuxhaven ist die Elbe einer
der meist befahrenen Flüsse der Welt. Seine Fahrrinne ist auf etwa 15
Metern Tiefe ausgebaggert, damit können auch die größten
Containerschiffe den Hamburger Hafen anlaufen. Der Einfluss der Gezeiten
wird immer mächtiger, mehr und mehr öffnet sich der Mündungstrichter
des Stromes. Bei Cuxhaven ist die Elbe 15 Kilometer breit, bis sie
hinter Neuwerk im Meer verschwindet.
„Die Elbe von oben“ erzählt auch Geschichten vom
Wandel und von Veränderung. Vor fast 40 Jahren musste Elisabeth
Schwartau ihre Heimat Altenwerder verlassen. Das Fischerdorf wurde
abgerissen und musste dem neuen Containerterminal im Hamburger Hafen
weichen. Nur die Kirche steht noch. Karsten Hinrichsen war Aktivist im
erbitterten Protest gegen das Atomkraftwerk in seiner Heimat Brokdorf.
Es ist das einzige von vier Kernkraftwerken zwischen Schnackenburg und
Cuxhaven, das noch heute am Netz ist. Rüterberg bei Dömitz war 1967 von
DDR-Grenztruppen komplett abgeriegelt. Durch seine Lage, auf einer
Landzunge in der Elbe, grenzte das Dorf zu drei Seiten an das Gebiet des
„Klassenfeindes“. Der ehemalige Bürgermeister Meinhard Schmechel
erinnert sich an 22 Jahre Isolation.
„Die Elbe von oben“ ist ein norddeutscher Heimatfilm mit beeindruckenden Bildern und berührenden Geschichten über ‚unsere’ Elbe.
Ab Donnerstag, dem 28. März läuft der Film bis zum 3. April jeden Abend um 19.00 Uhr im Wendland-Kino in Lüchow - sonntag allerdings nur um 17.30 Uhr.