11. Flutgefahr noch im 7 km entfernten Gartow

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Ist das schon Flut oder noch hohes Hochwasser? Sagen wir mal so: Hierzulande ist man erst besorgt, wenn die abgebildete Straße über die Seege-Brücke -  rund 600 m vom Flusstal der Elbe entfernt - nicht mehr passierbar ist. Der Blick reicht vom Seege-Deich bei Meetschow über die Flussniederung nach Norden Richtung Vietze, dessen Ortsrand im Hintergrund gut einen Kilometer entfernt ist.

Elbe-Hochwasser drücken ihre Fluten auch in die Täler der Nebenflüsse wie hier im März 2005 bei Meetschow. Dann sind auch weite Teile des jeweiligen Hinterlandes entlang dieser Gewässer gefährdet. Zum Beispiel Gartow, das immerhin rund 7 km Luftlinie von der Mündung der Seege in die Elbe entfernt liegt. Die Gefahr steigt noch mehr, wenn die kleineren Nebenflüsse "eigene", überdurchschnittlich große Wassermengen aus ihren jeweiligen Einzugsgebieten mit sich führen und den Rückstau aus der Elbe somit noch verstärken (etwa bei tagelangem Starkregen).

Auch deshalb wurde nach den Erfahrungen mit den Elbefluten 2002 und 2006 beschlossen, längere Abschnitte der Rückstaudeiche entlang der Seege u.a. bei Gartow zu verstärken und zu erhöhen. Zudem wird neuerdings über einen mobilen Hochwasserschutz für einen Höhbeck-nahen Abschnitt der Landesstraße von Gartow Richtung Gorleben nachgedacht. Es gibt auch Stimmen, die den Bau eines Sperrwerks im Bereich der Seegemündung für zweckmäßig halten - um den Einwohner*innen und dem Land Niedersachsen weitere evtl. unvermeidbare Deichverlängerungen und -verstärkungen in der gesamten Seegeniederung zu ersparen.

Die verantwortlichen Instanzen müssen endlich dazu kommen, großen Strömen wie der Elbe in Gefahrenzeiten deutlich mehr Flächen zur Ausbreitung zu geben. Dadurch würde auch das Hinterland entlang der Nebenflüsse entlastet, und die endlos fortschreitende Verdeichung ganzer Landstriche könnte vermieden werden.

#rückblicke, #hoehbeck