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"Die Jeetzel – ein Fluss erzählt Geschichte(n)": den Sommer über im Lüchower Kreishaus zu sehen

Die Jeetzel: heute ein eher unscheinbares Flüsschen, das die Städte Wustrow, Lüchow, Dannenberg und Hitzacker passiert, bevor es in die Elbe mündet. Unscheinbar? Auch unbedeutend?

Bevor die ersten Eisenbahnen das Wendland erschlossen, wurden Waren im wesentlichen auf dem Wasserweg transportiert. Elbe und Jeetzel waren für die Region unerlässliche Wirtschaftswege, regelrechte Lebensadern. Eine gemeinsam von den Museen an der Jeetzel  erarbeitete Wanderausstellung zeigt die historische Bedeutung, die dieser Fluss für die Region ursprünglich hatte. Vom 21. Juli bis 18. September 2014 macht die Ausstellung Station im Lüchower Kreishaus.

Die Ausstellung verrät viel Wissenswertes über diesen Wasserlauf - angefangen mit seinem Namen: Wie heißt er denn nun eigentlich? "Jeetze" wie in seinem altmärkischen Quellgebiet oder "Jeetzel" wie in Lüchow-Dannenberg? Seine Bedeutung als Schifffahrtsweg wird herausgestellt und welche Arbeit es den Anrainern über die Jahrhunderte machte, den Fluss schiffbar zu halten. Die Besucher lernen die heute längst verschwundenen "Jeetzelinseln" in Wustrow und Lüchow kennen und erfahren, warum die Jeetzel unter Archäologen als "Bernstein-Fluss" gilt. Auch die Elbe und das Hochwasser sind Thema.

Ergänzt wird die Wanderausstellung durch rund 50 sehenswerte historische Jeetzel-Ansichten aus Hitzacker, Dannenberg, Lüchow und Wustrow. Das Online-Bildarchiv www.wendland-archiv.de, das Museum Wustrow sowie die Stadtarchive Dannenberg und Lüchow stellten hierfür freundlicherweise Bilder aus ihren Beständen zur Verfügung.

Mehr über die dreizehn Museen der Region: www.museen-wendland.de

Die Ausstellung der Reihe "KuK 2014 – Kunst & Kultur im Kreishaus" ist montags bis donnerstags von 8.30 bis 16.00 Uhr und freitags von 8.30 bis 12.30 Uhr zu sehen.

 

Fotos:

1. Die einzige Fähre über die Jeetzel (hier auf einer historischen Ansichtskarte um 1908) gab es in Hitzacker – in etwa dort, wo heute der Hiddosteg liegt. Quelle: www.wendland-archiv.de.

2. Die Jeetzel schiffbar zu halten, machte viel Arbeit. Vier mal im Jahr mußten die Anlieger zum "Krautschneiden" antreten. Quelle:www.wendland-archiv.de.

3. Dieses eindruckvolle Gebäude, das "Lücking'sche Haus", stand einst auf der Lüchower Jeetzelinsel: 1960 mußte es dem Ausbau des Flusses weichen. Dies ist nur eine der Geschichten, die es über die Jeetzel zu erzählen gibt. Ab 21. Juli macht die Ausstellung "Die Jeetzel – ein Fluss erzählt Geschichte(n)" im Lüchower Kreishaus Station. Foto: Albert Sültemeier, Quelle: www.wendland-archiv.de.

4. Neben der Last mit dem Wasser – bis in die 1950er Jahre hatte Dannenberg mit wiederkehrenden Hochwassern zu kämpfen – gab es das Vergnügen am Wasser: hier Mitte der 50er Jahre am "Badebrack" an der Gartower Straße – inklusive selbstgebautem Sprungturm. Quelle: Stadtarchiv Dannenberg.




Fotos

2014-07-15 ; von Kulturtante (autor),
in Königsberger Straße 10, 29439 Lüchow (Wendland), Deutschland

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