Thema: jeetzel

Die Jeetzel ist gerettet - Land übernahm das Flussstück

Am Freitag wurde ein Vertrag zwischen dem Land Niedersachsen und dem Bund zur Übertragung eines Abschnitts der Jeetzel bei Hitzacker unterzeichnet. Damit bleibt der Fluss in öffentlicher Hand - und wird nicht an einen Privatmann verkauft.

"Die Hängepartie hat ein Ende und die Erleichterung ist groß! Die Pläne, die Jeetzel zu privatisieren, sind nun endgültig vom Tisch und der Flussabschnitt bleibt in öffentlicher Hand," freut sich Gerd Neubauer, Vorsitzender des Vereins "Gemeinsam für Hitzacker." "Damit wird unsere Hauptforderung in die Tat umgesetzt. Gleichzeitig ist es eine wichtige Entscheidung, die die Bedeutung von Flüssen als Gemeingut hervorhebt."

Das breite Engagement von Bürgern führte wohl auch dazu, dass in der Landesregierung nach anfänglichem Zögern ein Umdenken stattgefunden und das Land Niedersachsen sich zur Übernahme bereit erklärt hat.

Insgesamt 58 000 Euro hatten Freunde der Jeetzel als öffentlichem Fluss gespendet, um das Flussstück gegebenenfalls selbst kaufen zu können. "Wir möchten allen SpenderInnen und Mitgliedern für die überwältigende Spendenbereitschaft und die große Unterstützung in den vergangenen 10 Monaten danken!" so Neubauer. "Die hohe Spendensumme hat uns gezeigt, welche Bedeutung die Jeetzel hat und wie groß das Unverständnis bundesweit über die Privatisierung eines Flusses ist." In den kommenden Wochen will der Verein mit den Spendern Kontakt aufnahmen und die Rückzahlung der zweckgebundenen Spenden klären.

Hintergrund:

Der Bund plante über die Bundesanstalt für Immobilienangelegenheiten einen Abschnitt der Jeetzel bei Hitzacker zu privatisieren. Um dies zu verhindern gründete sich im November 2016 der Verein „Gemeinsam für Hitzacker“ Verein gegründet, um notfalls mit Spendengeldern die Stadt Hitzacker/Elbe beim Kauf zu unterstützen (http://www.gemeinsam-fuer-hitzacker.de/).

Nachdem das Land Niedersachsen ursprünglich einen Kauf der Jeetzel ablehnte, hatte sich Hitzacker als betroffene Kommune auf sein kommunales Erstzugriffsrecht berufen, um eine Privatisierung des Jeetzelabschnitts zu verhindern. Der durch die BImA festgelegte Kaufpreis betrug zunächst 88.600,00 EUR, wurde aber nach einer Fristverlängerung auf den 31.03.2017 auf 95.000,00 EUR erhöht.

Nach Protesten durch die Bürgerinnen und Bürger, Gesprächen mit politischen Entscheidungsträgern sowie breiter medialer Berichterstattung, einigten sich das Land Niedersachsen und der Bund darauf, die Privatisierung zu stoppen.

Foto | Gerhard Ziegler: Das letzte Stück der Jeetzel Richtung Elbe bleibt in öffentlicher Hand.




2017-09-30 ; von asb/pm (text),
in 29456 Hitzacker (Elbe), Deutschland

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