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Die Party steigt: zum 25. Mal Local-Heroes-Bundesfinale

Am Samstag ist es soweit - dann werden in Salzwedel zum 25. Mal die "Local Heroes"-Gewinner gekürt. 13 junge Bands aus 13 Bundesländern kämpfen im Kulturhaus um den begehrten Titel.

So schnell kann‘s gehen – Van Holzen unterschreiben bereits vor dem eigentlichen Höhepunkt des Wettbewerbs, Vertrag bei Warner Music. „Die Plattenindustrie hat sich um die Schwaben gerissen, am Ende bekam Warner den Zuschlag…“ schrieb Rockpalast WDR.

Van Holzen, die jüngsten des anstehenden Bundesfinals sind gerade mal 16 Jahre alt, ihre Texte sind Momentaufnahmen unserer Zeit und erzählen Geschichten über Einsamkeit, Ängste und Überforderung. „Wir machen deutschen Rock“, sagt Frontmann Florian Kiesling knapp. „Reduziert, ehrlich, handgemacht. Ich brauche etwas, um Dampf abzulassen, um mich zu verausgaben, um meine Wut zu kanalisieren. Unsere Band VAN HOLZEN ist dafür das perfekte Medium.“

Van Holzen aus Baden-Württemberg, eine der 13 Nominierten, bewarben sich bereits im letzten Jahr für den Wettbewerb, gingen durch verschiedene Fördermaßnahmen wie etwa Workshops und Seminare und machten mit spektakulären Gigs auf sich aufmerksam. Das Ticket für das Bundesfinale holten sie sich im Landesfinale Baden-Württemberg.

Doch auch die anderen am Bundeswettbewerb beteiligten Länder stehen dem in nichts nach und dürfen für ihre Nominierten auf den endgültigen Durchbruch und eine Platzierung auf dem Treppchen im Bundesfinale hoffen.

The Pinpricks / Hamburg: „Der Bundestitel ist klar anvisiert" gibt sich Jonathan Schneider von den Hamburg Veranstaltern kämpferisch. „Erst interne Videopremiere, was uns schon extrem geflasht hat und dann gewinnen wir auch noch local heroes Hamburg. Danke an alle die uns eine Stimme gegeben haben! Wir fühlen uns sehr geehrt für Hamburg antreten zu dürfen!" postet die Band auf ihrer Facebookseite.

About Béliveau / Nordrhein-Westfalen: Nordrhein-Westfalen schickt das Power-Rock Duo About Béliveau (Schlagzeug und Gitarre) ins Rennen um die Titel. Publikum und Jury entschieden sich im Landesfinale NRW in Köln gleichermaßen für dieses exzentrische Duo.

SLAP / Berlin: Mit Fanbussen wollen die Berlin-Nominierten anreisen. Die Band SLAP haben sich vor vollem Haus im legendären „Postbahnhof“ im Landesfinale Berlin qualifiziert. Slap verbinden Funk, Rap und Progressive-Rock mit starken Blueselementen. Support bekamen Sie dabei von der letztjährigen Siegerband Peak City.

Kyonic / Niedersachsen: Ein Fanbuss steht auch für Kyonic aus Wolfenbüttel, der Gewinnerband des Landesfinale Niedersachsen bereit. Local heroes Niedersachsen wird von der LAG-Rock in Hannover organisiert. Mit regionalen Vorrunden in jedem niedersächsischen Landkreis und div. Coaching Maßnahmen zählt das Team der LAG-Rock zu den größten nachwuchsfördernden, nicht kommerziell ausgerichteten Organisationen Deutschlands. Ihre letztjährige Gewinnerband Kyles Tolone tourt derzeit als Support der südafrikanischen Band The Parlotones durch Deutschlands Clubs.

Pay Pandora / Schleswig-Holstein: Mit einem originellen Veranstaltungsort, dem Museum Tuch und Technik in Neumünster, machten die Landesveranstalter Schleswig-Holstein auf ihr Finale aufmerksam und der OK-Kiel sorgte per Livestream für zusätzlichen Support der Finalisten. Das Ticket zum Bundesfinale holte sich in einem äußerst spannenden Rennen die Band Pay Pandora aus Heide.

Box of X / Hessen: Das Hessen-Finale wurde ausschließlich von jungen Leuten organisiert, selbst in der Jury war keine/r älter als 17 Jahre. Das „Jugendbüro Oberursel“ und die „Musikhalle Portstrasse“ richteten das Landesfinale aus. Zum Schluss gab es Konfettiregen für die Siegerband Box of X aus Kassel. „Wir organisieren einen Bus für Euch“ teilt die Band auf ihrer Facebook-Seite mit und betreibt damit aktive Fanarbeit.

John Apart / Brandenburg: „Wenn ich zu viel Musik im Kopf habe, brauche ich AC/DC, dann bin ich wieder im Lot“ meint Felix Noster, Gitarrist des Pop-Duos John Apart. John Apart setzen auf einen Sound mit Keyboard, Gesang, Schlagzeug und Computer. Die beiden Musiker aus Potsdam gewannen das Landesfinale Brandenburg, das nach mehreren Vorentscheidungen im Lindenpark in Potsdam über die Bühne ging. Nachtrag der Band: „Was muss noch passieren, damit man in schöne Hotels kommt, die man zertrümmern kann, wie sich das gehört für echte Musiker? Jugendherbergen sind dafür echt uncool.“

Back to Rock Bottom / Sachsen: Im Täubchenthal (Leipzig), dem schönsten Liveclub der Stadt, wurde das Landesfinale Sachsen gefeiert. Proppenvoll war die Location - kein Wunder denn Newcomerbands stehen hier hoch im Kurs, sind sie doch die neuen Helden und kommenden Clubmagneten der Szene. Auf drei Bühnen gaben sich 24 Acts die KlinkenStecker in die Hand. Als Landessieger wurde die Szene-Band Back to Rock Bottom gewählt. Als Vorbereitung auf das Bundesfinale waren sie im September auf Tour durch ihre Lieblingsclubs.

Bolte / Sachsen-Anhalt : Bolte steigen für Sachsen-Anhalt in den Ring. Der große Club der Feuerwache in Magdeburg war Schauplatz des diesjährigen Landesfinales. Juror Tim Gerrits über den Ausgang eines spannenden Abends: „Selten war ein Landesfinale so vielfältig und voller musikalischer Extreme. Uns als Jury hat das die Entscheidung nicht leicht gemacht. Mit Bolte haben wir einen würdigen Vertreter für das Land Sachsen-Anhalt gefunden – eine dynamische Newcomerband, die durch eine kraftvolle Show überzeugen konnte."

Camou / Mecklenburg-Vorpommern: Schon nach dem ersten Song wusste die Jurorin Gisela Sotomayor (Bookerin und Projektmanagerin): „Das ist mein Favorit!“ Auch ihre Jurykollegen Robert Beckmann (Musiker und Komponist) und Olaf Kretschmar (Geschäftsführer Berlin Music Commission) pflichteten ihr bei und lobten besonders die Natürlichkeit und den Spirit des Duos. Die Band camou spielt seit 2012 an allen möglichen und unmöglichen Orten und überrascht die Zuhörer mit Geräuschinstallationen, die sich dem elektroakustischen Offbeat-Pop zuordnen lassen. Mit Gitarre, Cajon, zwei Stimmen und einigen effekthascherischen Finessen kreieren Hauke und Gustav ihre sphärischen Sounds. Camou in ihrer Selbstdarstellung: „bleibt zu sagen, dass Bandinformationen ebenso aussagekräftig sind wie der Werbetext einer Anti-Falten-Creme. In diesem Sinne: Hör' dir deine eigene Meinung!“

Seit 25 Jahren DER Wettbewerb für junge Bands

Heute nehmen Bands aus nahezu allen Bundesländern bei Local Heroes teil. Das war nicht immer so. 1991, als Dieter Herker und einige Mitstreiter "Local Heroes" starteten, fand der Wettbewerbe gerade einmal an drei Orten in und um Lüchow-Dannenberg statt.

Doch es dauerte nur wenige Jahre bis aus dem kleinen Regionalwettbewerb ein Contest wurde, in dem Bands aus den alten Bundesländern ebenso teilnehmen wie aus den neuen.

Kaum zu zählen die prominenten Unterstützer, die den Wettbewerb seit Jahren als Paten unterstützen. Silly, die legendäre DDR-Band übernahm schon früh eine Patenschaft, DJane Marusha saß in der Jury und nicht zuletzt unterstützt „Madsen“ den Wettbewerb bis heute.

Die immer wieder auf hohen Chartplätzen rangierende Band aus Prießeck hat nicht vergessen, dass sie ihre ersten Bühnenerfahrungen als „Alice's Gun“ und „Hoarsturtz“ bei „local heroes“ gemacht hatten - wie übrigens auch „Tokio Hotel“.

Die ganze Local-Heroes-Geschichte ist hier! nachzulesen.

Die große Sause: das Bundesfinale 2016

Zum 25. Geburtstag ist für das Bundesfinale die ganz große Party geplant. "Für die jungen Musiker soll es ein richtiger Gala-Moment sein, eine Rock'n'Roll-Gala," so Julia Wartmann, die neue Chefin von Local Heroes. Denn auch die Gäste im Kulturhaus sind eingeladen, sich mit in das „Fernseh-Studio“ zu begeben und anschließend entlang des „Roten Teppichs“ mit der eigens installierten Pressewand bis hin zur großen Bühne im Hauptsaal zu bewegen.

„Dort erwarten die Besucher dann den Showcase ihrer jeweiligen Lieblingsband und zwölf andere tolle Künstler aus ganz Deutschland“, beschreibt die Chefin das Konzept. Freuen kann sich das Publikum in diesem Zusammenhang auch auf einen ganz besonderen Moderator. Am Mikro stehen wird kein Geringerer als der aus Magdeburg stammende ProSieben-Moderator Maurice Gajda. „Maurice ist mit pop10 und darüber dann auch mit local heroes aufgewachsen“, erklärt Julia Wartmann. „Dass er jetzt das große Finale moderiert und parallel sein erstes Musikfernsehen im Foyer präsentiert wird, ist für uns eine tolle Sache. Denn damit schließt sich der Kreis.“

„Wir versuchen also durch viele kleine Momente 25 Jahre local heroes erlebbar zu machen“, so die Medien- und Musikmanagerin, die erst vor wenigen Wochen im Landtag von Sachsen-Anhalt eine umfassende Ausstellung zum Thema eröffnet hat. Teile davon kann das Publikum nun auch im Kulturhaus sehen und erleben. „Wir arbeiten intensiv mit Bildern und Videos aus diesen Jahren, um daraus eine echte Show zu machen.“

Promi-Gast in der Jury: Dennis Poschwatta gibt sich die Ehre

Wie in jedem Jahr, so hat das „local heroes“-Team auch 2016 für eine hochkarätig besetzte Jury gesorgt. Dazu gehören Dennis Poschwatta, Schlagzeuger und Mitgründer der „Guano Apes“, Martin Risel (Deutschlandradio Kultur), DJ Alex Ninow (Veranstalter), Jorin Zschiesche (Captain von RecordJet). Neu im Jury-Team ist Asli Kaymaz (Scout und Marketing-Expertin). Das Coaching der Bands haben erneut David Pfeffer und Felix Mannherz übernommen.

Die Jubiläumsshow startet am Samstag, dem 5. November um 18.00 Uhr im Kulturhaus der Hansestadt Salzwedel. Einlass ist ab 17.00 Uhr.

Foto / Christoph Eisenmenger: Die Bundessieger 2013: Schmutzki





2016-10-30 ; von asb (autor),
in Vor dem Neuperver Tor 10, 29410 Hansestadt Salzwedel, Deutschland

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