Bereits im Dezember begann die Abholzung von Weiden am Vietzer Elbufer. Doch der Protest geht weiter: 18 Vietzer BürgerInnen wandten sich vergangene Woche mit einem Protestbrief an Umweltminister Wenzel.
Eigentlich haben die Abholzungsarbeiten am Vietzer Elbufer längst begonnen - nur durch einen Maschinenschaden und im Januar auflaufendes Wasser wurde bisher nicht weiter gesägt, um die Silberweiden an der Elbe zu entfernen. Diese Chance wollen 18 Vietzer BürgerInnen nutzen und hoffen, mit einem vergangene Woche abgesandten Protestbrief an Umweltminister Stefan Wenzel die vollständige Abholzung der Weiden in letzter Sekunde noch zu verhindern. Auch eine schon im November durchgeführte Begehung und Markierung von mehreren Dutzend Bäumen, die stehen bleiben können, verhinderte den Protest der Vietzer Bürger nicht.
In dem Brief fordern sie Umweltminister Stefan Wenzel auf, die bereits begonnen Abholzungen in der Elbaue vor Vietze sofort
zu stoppen. Die Vietzer begründen ihre Ablehnung der Abholzungsmaßnahme einerseits damit, dass sie "zu keinem
Zeitpunkt über die geplanten und in Brüssel beantragten
vorgezogenen Abholzungen von den verantwortlichen Behörden
informiert" worden waren.
Nach Ansicht der 18 Vietzer verlagern die jetzt vorgezogenen Abholzungen die Probleme nur, lösen sie aber nicht. "Ein nachhaltiges und effizientes Hochwassermanagement setzt voraus, dass alle in Frage kommenden Maßnahmen geprüft und in Kooperation mit allen Anrainern koordiniert umgesetzt werden," heißt es in dem Protestbrief. "Ein entsprechendes Gesamtkonzept für die Elbe existiert aber bis heute nicht, und auch für Niedersachsen gilt, dass sich ein abgestimmtes Rahmenkonzept aus morphologischen- und Vegetationsmaßnahmen noch in der Planung befindet."
Und eben dieses Rahmenkonzept sowie die vorgesehenen Ausgleichsflächen für die Abholzungsmaßnahmen seien nicht in Sicht, so die BürgerInnen.
Insgesamt halten die Vietzer BürgerInnen die Abholzungen außerdem für sinn- und wirkungslos, da sie bei einem Hochwasser dem Ort Vietze nur wenige Zentimeter Entlastung bringen würden.
Inzwischen ist bekannt, dass der Brief beim Umweltministerium durchaus zur Kenntnis genommen worden ist - eine Reaktion ist jedoch bisher noch nicht erfolgt.
Der gesamte Brief mit der ausführlichen Begründung ist hier! nachzulesen (Aus Datenschutzgründen sind die Namen der Absender unkenntlich gemacht).