Nach monatelanger Vorarbeit war es am Montag soweit: mit einem Mausklick nahm Bundesminister Alexander Dobrindt von Oberbayern aus die Klima-Messstation auf dem Höhbeck in Betrieb.
Der 340 m hohe Funkturm am Höhbeck dient seit Montag auch zur europaweiten Kontrolle von Klimaschädlichen Gasen. Per Mausklick vom Hohenpeißenberg in Oberbayern aus startete am Montag
Alexander Dobrindt, Bundesminister für Verkehr und digitale
Infrastruktur (BMVI), den Betrieb einer weiteren deutschen ICOS-Station. Die Mess-Station auf dem Höhbeck ist in Deutschland die vierte Station dieses Messnetzes zur Untersuchung
von Klimagasen in der Atmosphäre. Betrieben wird die neue Mess-Station durch
das Observatorium Hohenpeißenberg des Deutschen Wetterdienstes (DWD).
Mit dem ICOS-System wird der Austausch von
Treibhausgasen zwischen Atmosphäre, Ozean und Ökosystem überwacht. "Wir ermitteln
auch, wieviel CO2 aus
der Verbrennung von Kohle, Öl und Gas stammt und wieviel auf
natürlichem Wege entsteht. So können wir die Wirksamkeit unserer
Klimaschutz-Maßnahmen besser kontrollieren," so Bundesminister Dobrindt bei der Inbetriebnahme.
Der Höhbeck als zentraler Messpunkt
Der Standort auf dem Höhbeck wurde laut Christian Plaß-Dülmer aus gutem Grund gewählt. "Er liegt ziemlich genau in der Mitte zwischen Hamburg und Berlin. "So lassen sich über die Jahre die Auswirkungen der Großstädte Hamburg und Berlin konkret verfolgen." Weitere Messstationen auf Helgoland und in Lindenberg (Brandenburg) sollen demnächst die Messlinie von der Nordsee bis zur polnischen Grenze erweitern.
HINTERGRUND
ICOS
steht für „Integrated Carbon Observation System“. Das System wurde 2015
als europaweite Umweltforschungsinfrastruktur von der Europäischen
Kommission ins Leben gerufen. Damit sollen Langzeitbeobachtungen des
Kohlenstoff- und Treibhausgaskreislaufs (CO2, CH4 und N2O)
in Europa durchgeführt und allen interessierten Nutzern verfügbar
gemacht werden. In vielen europäischen Ländern entstehen jetzt
Messstationen in Ökosystemen, auf den Meeren und an hohen Türmen.
Türme deshalb, weil man mit den Messungen repräsentativ sein will und nicht nur an bodennahen, lokalen Effekten interessiert ist, teilt der DWD mit. ICOS ermögliche damit die Überwachung und weitere Erforschung von Klimagasen in der Erdatmosphäre sowie den Austausch zwischen Atmosphäre, Ozeanen und Ökosystem in verschiedenen europäischen Regionen. Mit diesem Wissen könne die Wirksamkeit politischer Maßnahmen zur Minderung von Emissionen in Deutschland und Europa zukünftig besser kontrolliert werden.
Foto / DWD: Unspektakulär in der Optik liefert die ICOS-Messstation auf dem Höhbeck jedoch wichtige Messdaten, die in ein europaweites Netzwerk eingespeist werden.