Kiefernspinner und Borkenkäfer haben zahlreichen Kiefern im Wald rings um Gorleben derartig zu schaffen gemacht, dass sie jetzt abgeholzt werden müssen. Sowohl das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) beginnt dieser Tage mit der Neuaufforstung wie auch das Gräflich Bernstorffsche Forstamt.
Fährt man vom Rondel durch den Wald Richtung Prezelle so begleiten kilometerlang tote Bäume den Straßenverlauf. Nadellos und braun stehen viele Kiefern schon seit dem vergangenen Jahr am Wegesrand. Hatten die Förster zunächst noch gehofft, dass sich die Bestände nach dem Kiefernspinner-Befall im Jahre 2013 erholen würden, mussten sie feststellen, dass die meisten Bäume nach dem Befall durch Borkenkäfer in diesem Jahr endgültig das Zeitliche segneten.
Rund 100 Hektar Kiefernwald auf Flächen des BfS sind deshalb im Jahr 2013
Opfer des Kiefernspinners geworden. Das BfS ist daher gemeinsam mit
dem Landkreis Lüchow-Dannenberg und der Unteren Naturschutzbehörde
zu der Übereinstimmung gekommen, dass die Kiefern abgeholzt werden
und im Gebiet Neuwald begründet wird.
Im Gegensatz zur derzeitigen
angepflanzten Monokultur, einem reinen Kiefernwald, soll künftig ein
ökologisch nachhaltigerer Laubmischwald entstehen. Die ersten
Arbeiten haben am 16. September begonnen. Bei den Flächen handelt es
sich um Gebiete in der Nemitzer Heide, dem Prezeller Wald und am
Kellerberg.
Das BfS hatte diese Flächen für Ausgleichs- und
Ersatzmaßnahmen für den Bau des Bergwerkes Gorleben erworben und
gepachtet. Mit der Aussaat des neuen Mischwaldes soll noch im Herbst
begonnen werden.
Auch das Gräflich Bernstorffsche Forstamt beginnt dieser Tage mit der Aufforstung der geschädigten Flächen. Anders als das BfS wird das Forstamt jedoch nicht ganze Flächen roden, sondern Stück für Stück die endgültig geschädigten Bäume entfernen und sie durch Neuanpflanzungen ersetzen. "Wir wollten Kahlflächen vermeiden", so ein Mitarbeiter des Forstamtes in Gartow. Doch in einer Hinsicht ist das Forstamt mit dem BfS einig: auch auf den Bernstorffschen Flächen soll ein Mischwald mit Laubanteilen entstehen.
Foto: So wie bei diesem kleinen Einzelbaum hat der Kiefernspinner tausenden Bäumen im Gorlebener/Prezeller Wald den Garaus gemacht.