Auch im nächsten Jahr will die Kulturelle Landpartie wieder ein großes Kulturfest am Erkundungsbergwerk in Gorleben veranstalten. Zur Verschönerung der "Klagemauer" werden noch Künstler gesucht.
Noch liegt die Genehmigung des Bundesamtes für Strahlenschutz zum Betreten des Geländes nicht vor, aber die Organisatoren sind eifrig dabei, die Kunstaktion vorzubereiten.
Im Rahmen des großen Kulturevents am Freitag vor Pfingsten soll die Mauer um das Erkundungsbergwerk künstlerisch gestaltet werden. Für dieses besondere Highlight bitten die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) und die Kulturelle Landpartie als gemeinsame Veranstalter bereits jetzt regionale KünstlerInnen und Kunstschaffende aus dem ganzen Bundesgebiet um einen aktiven Beitrag.
Die Mauer ist lang und „Jeder ist ein Künstler“
Nach diesem Motto soll jeder Raum und Farben zur künstlerischen Betätigung zur Verfügung gestellt bekommen. So soll ein Gesamtkunstwerk entstehen, das der Berliner Mauer gleich, überregionale Anziehungskraft entwickeln wird.
Die Organisatoren haben bereits vor 4 Wochen bei allen zuständigen Stellen um Genehmigung der Aktion gebeten, damit Straftaten wegen Hausfriedensbruch vermieden werden können und der friedliche Ansatz des Gorlebentages nicht gestört wird. Die Landespolizei und die DWK (Deutsche Gesellschaft für Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoffen) haben bereits geantwortet und ihre Nichtzuständigkeit erklärt. Von Seiten der DWK kam der wohlwollende Schlusssatz: "Im Übrigen gehen wir davon aus, dass durch die von Ihnen angekündigte Veranstaltung keine Gefährdung für die Substanz der von uns dem Bundesamt für Strahlenschutz zum Gebrauch überlassenen Einrichtung ausgeht."
Das Bundesamt für Strahlenschutz als Betreiber des Erkundungsbergwerks hatte die förmliche Bitte um Genehmigung des Zutritts erst kurz vor Weihnachten erhalten. Mit einer Antwort wird deshalb wohl erst im nächsten Jahr zu rechnen sein.
Besonderer Hintergrund der Mauerkunst-Aktion ist die Tatsache, dass die Mauer um das Erkundungsbergwerk in nächster Zeit abgebaut werden soll. Darauf haben sich Bund und Land verständigt. Demnach bietet sich hier die einmalige Möglichkeit, legal ein großflächiges Gesamtkunstwerk zu schaffen, das den ungebrochenen Protest gegen die Atomtechnik sichtbar macht.
Interessenbekundungen für eine Teilnahme an der Mauerkunst-Aktion werden vom Büro der Kulturellen Landpartie unter der eMail: klp@kulturelle-landpartie.de gesammelt
Foto / Andreas Conradt... publixviewing.de: 2012 wurde die Beton-Mauer rings um das Erkundungsbergwerk beleuchtet - nächstes Jahr soll sie nun Farbe bekommen.