Großeinsatz am frühen Samstagmorgen: In einem alten Fachwerkhaus in Lübeln wütete ein Feuer. Rund 200 Kräfte hiesiger Wehren und des Rettungsdienstes wurden alarmiert, konnten aber nicht mehr verhindern, dass sechs Menschen teils schwer verletzt wurden und das Gebäude erheblichen Schaden erlitt.
Zweimal gab es Alarm wegen des brennenden Hauses, den ersten gegen 1.20 Uhr. Feuerwehren aus der Nachbarschaft rückten aus, löschten mit Erfolg einen Brand, der noch keine bedrohlichen Ausmaße angenommen hatte. Wie zu hören war, soll das Feuer im Bereich eines Heizungsraumes entstanden sein. Mit einer Wärmebildkamera untersuchten Feuerwehrleute, ob noch irgendwo Brandnester lauerten, von denen eine Gafahr hätte ausgehen können. Doch solch versteckte Glut war nicht zu entdecken, die Einsatzkräfte rückten ab.
Doch die Ruhe war nur kurz. Um 5.45 Uhr hieß es erneut: Wohnhausbrand in Lübeln! Nun aber stand das Gebäude bedrohlich in Flammen. Vollalarm - vermutlich sind Bewohner im brennenden Haus eingeschlossen! Sirenegeheul riss die Menschen in mehreren Orten rund um Lüchow und in der Kreisstadt aus dem Schlummer. Die Feuerwehren aus Lüchow, Göttien, Küsten, Plate, Tüschau und Karmitz rückten aus, die Führungsstaffel der Samtgemeinde erschien, später wurde wegen des lang dauernden Einsatzes auch der Verpflegungszug der Feuerwehr alarmiert.
Mehrere Rettungswagen eilten zum Ort des Geschehens. Ihre Besatzungen kümmerten sich um die sechs Verletzten, die das Feuer gefordert hatte: Bewohner und Besucher des Hauses, die noch rechtzeitig ins Freie gelangten, hatten zum Teil Rauchgasvergiftungen, zum Teil auch erhebliche Brandverletzungen erlitten. Zwei der Betroffenen konnten ambulant versorgt werden, vier wurden in Krankenhäuser gebracht - nach Dannenberg und Salzwedel.
Nachlöscharbeiten zogen sich bis in die Mittagsstunden hin. Zur Brandursache gibt es noch keine Feststellungen, die Polizei ermittelt. Auch der Schaden lässt sich noch nicht summieren. Erste vorsichtige Schätzungen liegen bei mindestens 300 000 Euro.
Fotos: Geerd-Theilen Wykhoff