Vom 6. bis 15. März lädt die Musikwoche nicht nur Bach-Fans nach Hitzacker. Viele werden sich auch auf den Weg machen, weil Ludwig Güttler dieses Jahr das Konzertfestival zum letzten Mal leiten wird.
Das Motto der diesjährigen Musikwoche Hitzacker entstammt einem Zitat von Carl Philipp Emanuel Bach: „Die Musik soll nicht das Ohr füllen, sondern das Herz in Bewegung setzen", so beschrieb der Komponist einmal seine Überzeugung. Diese Aussage zum Anlass nehmend, hat Ludwig Güttler das Thema für das Konzertfestival vom 6. bis 15 März 2015 gewählt und ein fein abgestimmtes, gefühlvolles Programm zusammengestellt. Emotional auch deshalb, da diese Musikwoche die letzte von Ludwig Güttler geleitete sein wird. Ab 2016 wird der Berliner Oboist Albrecht Mayer neuer Impulsgeber für das Festival sein.
Langjährige Wegbegleiter
Güttler hat noch einmal langjährige Wegbegleiter nach Hitzacker geladen – so zum Beispiel das Kammerorchester Virtuosi Saxoniae, das an beiden Wochenenden der 10-tägigen Musikwoche musizieren wird, oder das Sächsische Vocalensemble, das unter der Leitung von Matthias Jung am letzten Festivaltag – Sonntag, dem 15. März – unter anderem beim Gesprächskonzert „Bachkantate“ in der St. Johanniskirche auftreten wird. Dort werden die Virtusoi Saxoniae gemeinsam mit dem Chor musizieren. Die Erläuterungen zum Werk gibt der künstlerische Leiter Güttler selbst.
Ein langjähriger Wegbegleiter Güttlers wird den Besuchern auch im Kirchenkonzert „Gute Freunde“ am Mittwoch, dem 11. März um 20 Uhr begegnen. Der Sänger und Entertainer Gunter Emmerlich wird von den beiden Musikern Kurt Sandau auf der Trompete und Klaus Bender an der Orgel begleitet. Auf dem Programm stehen bekannte Arien genauso wie schlichtes Abendlied und Choralbearbeitungen. Dazwischen trägt Gunter Emmerlich Wissenswertes und unterhaltsame Texte aus der Musikgeschichte vor.
Emotionen wecken
Gerade in der Zeit des Barock spiegelten sich die seelischen und emotionalen Zustände der Menschen in der Musik wider. In den „Garten der Liebe“ werden die Zuhörer am Freitag, dem 13. März von der Cappella Sagittariana Dresden entführt. Die Leidenschaft des Hohen Liedes aus der Bibel wird von den fünf Sängerinnen und Sängern und ihrer Begleitung übermittelt. Mit Instrumenten wie dem Zink, das zwar aus Holz besteht, jedoch wie eine Trompete geblasen wird oder der Theorbe, einem Lauteninstrument, wird der fröhlich barocke Klang erzeugt.
Vom gefühlvollen Ausdruck lebt auch die Musik der Romantik. Der Liederabend am Sonnabend, dem 14. März speist aus der Mischung von Gesang mit Begleitung und reinen Klavierstücken, wie Claude Debussys „Six Epigrahes antiques“ und György Ligetis „Fünf Stücken für Klavier zu vier Händen“. Im Zentrum des Konzerts stehen jedoch die „Neuen Liebeslieder“ op. 65 und die „Liebeslieder-Walzer“ op. 52. von Johannes Brahms. Der romantische Komponist selbst sagte über seine „Liebeslieder Walzer“: „Übrigens möchte ich doch riskieren, ein Esel zu heißen, wenn unsere Liebeslieder nicht einigen Leuten Freude machen.“
„ Musik und Malerei“
Das Thema „Musik und Malerei“ wird die Musikwoche Hitzacker in diesem Jahr in verschiedenen Facetten begleiten. In der Matinee „Geheime Vertraute“ am Sonntag, dem 8. März wird die Violinistin Johanna Mittag, dem Publikum als Mitglied der Virtuosi Saxoniae bestens bekannt, in einer Matinee ein erstmalig in dieser Form dargebotenes Programm über „Sophie Albrecht – eine vergessene Freundin Schillers“ gestalten. Bianka Heuser wird ein Stück aus bislang unbeachteten Texten der Schriftstellerin und Schauspielerin lesen. Die vorgetragenen Gedichte und Schauspiele wird Johanna Mittag gemeinsam mit Maria Tosenko (Klavier) mit Musik aus der Epoche der Klassik unterlegen. Begleitend dazu wird Johanna Mittag von ihr angefertigte Grafiken ausstellen, die im thematischen Zusammenhang zu dem Konzert stehen. In diesem Kontext steht auch die Matinee „Junge Elite I“ am Mittwoch, dem 11. März in der St. Johanniskirche, die zum malerischen Mitgestalten anregen soll. Zum Werk „ Nr. 8 c-Moll op. 110" von Dmitri Schostakowitsch , besetzt mit einem Streichquartett von Stipendiaten der Jürgen Ponto Stiftung, können sich Interessierte tags zuvor grafisch oder malerisch ausleben. Unter Anleitung des in Trebel ansässigen Grafikers und Malers Ernst von Hopffgarten besteht die Möglichkeit, die inneren Bilder zu diesem Stück aus dem Programm der Musikwoche auf Papier zu bringen und sich dabei von der Musik inspirieren lassen. Die so geschaffenen Kunstwerke werden parallel zur Matinee in der Kirche ausgestellt.
Bereits etabliert ist die Mischung von Musik und Theater. Der Schauspieler Friedrich-Wilhelm Junge wird am Montag, dem 9. März gemeinsam mit dem Michael-Fuchs-Trio einen vergnüglichen Abend bereiten. Junge wird witzig inszenierte Texte aus Märchen, antiken Mythen und Literatur präsentieren. Damit möchte er das Motto des Abends beantworten: „Darf der Mensch alles was er kann?“.
Neuer künstlerischer Leiter stellt sich vor
Neben dem Abschied vom langjährigen künstlerischen Leiter Ludwig Güttler wird auch der Neuanfang mit Albrecht Mayer eingeleitet. Der Berliner Oboist stellt sich dem Publikum in Hitzacker in dem Kammerkonzert „Erwachen“ am 8. März vor. In dem Konzert können die Gefühle des Neubeginns erwachen und der Abschied von Ludwig Güttler langsam eingeläutet werden. Die Gefühle werden nah beieinander liegen und können gemäß dem Motto „das Herz in Bewegung setzen“.
Karten
für diese zahlreiche weitere Konzerte können telefonisch im Büro
der Musikwoche Hitzacker unter der Nummer (0 58 62) 81 97 oder im
Internet unter www.musikwoche-hitzacker.de bestellt werden. Das Büro
der Musikwoche ist montags von 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr, dienstags,
mittwochs und freitags von 9.00 Uhr bis 11.00 Uhr geöffnet.
Foto / Juliane Njankouo: Zum letzten Mal leitet Ludwig Güttler dieses Jahr die Musikwoche Hitzacker.