Wann geht es mit dem Breitbandausbau los?

Kürzlich wurde im Wirtschaftsausschuss Gartow der aktuelle Stand in Sachen schnelles Internet vorgestellt. Ergebnis: bis Ende 2019 soll der Ausbau abgeschlossen sein. Der Vertrag mit dem Betreiber ist allerdings noch nicht unterschrieben.

Eigentlich sollte Mitte Juni bereits der Betreiber für das zukünftige Breitbandnetz in Lüchow-Dannenberg vorgestellt werden. Doch kurzfristig wurde der Termin abgesagt - es gab noch erhebliche Differenzen über die Ausgestaltung des Vertrages.

Wie Hans Bülow, Geschäftsführer der inzwischen gegründeten Breitbandgesellschaft Lüchow-Dannenberg, vergangene Woche im Wirtschaftsausschuss der Samtgemeinde Gartow berichtete, wird derzeit immer noch über "kleinere Änderungen" verhandelt. Doch nach "menschlichem Ermessen" werde es wohl demnächst zu einer Vertragsunterzeichnung kommen. Einen Termin konnte Bülow allerdings noch nicht nennen.

Angesichts von Gerüchten, dass zwischenzeitlich die Anzahl der mit schnellem Internet zu versorgenden Gebiete geändert worden sein soll, herrschte bei der Sitzung etwas Verwirrung bei den Anwesenden. Gegenüber wnet betonte Hans Bülow, dass die in der "Auftragsbekanntmachung zur Vergabe der Dienstleistungen" genannten Gebiete weiterhin gelten. "Daran ist nichts geändert worden," so Bülow. "Der Betreiber, der die Ausschreibung gewann, muss sich an diese Vorgaben halten." Ein anderer Punkt hat sich allerdings seit den ersten Diskussionen über das Thema auch nicht geändert: Bewohner von Rand- und Alleinlagen werden aus Kostengründen vorerst nicht mit angeschlossen werden.

Fertigstellung des Gesamtnetzes für 2019 geplant

Anfang Juli 2017 hat bereits die Ausführungs- und Genehmigungsplanung für das künftige Glasfasernetz in den bisher nicht mit schnellem Internet versorgten Gebieten begonnen, das heißt: Die Planer sind vor Ort unterwegs und erkunden die Verhältnisse.

Die notwendigen Tiefbauarbeiten sollen - so der derzeitige Stand der Planung - im Herbst 2017 europaweit ausgeschrieben werden. Wann mit den Tiefbauarbeiten begonnen werden kann, hängt von mehreren Faktoren ab, so die Kreisverwaltung. Von der Dauer des Ausschreibungsverfahrens, der Kapazität der Tiefbauunternehmen und nicht zuletzt auch vom Witterungsverlauf im Winter 2017/2018 wird es abhängen, ob der Breitbandausbau tatsächlich wie geplant im Winter 2017/2018 starten kann. Die Inbetriebnahme erster Teilnetze soll nach aktueller Planung noch im Jahr 2018 erfolgen. Mit der Fertigstellung des Gesamtnetzes ist im Laufe des Jahres 2019 zu rechnen.

Welche Gebiete zuerst ausgebaut werden, ob parallel gebaut wird oder in nacheinander folgenden Schritten ist aktuell noch nicht bekannt. Das wird im weiteren Planungsprozess festgelegt, so Bülow.

Eine wesentliche Vorgabe, die bei Fachleuten in der Region, für größte Skepsis gesorgt hatte, ist allerdings vom Tisch: es wird keine Vorvermarktung geben, deren Ergebnis sein soll, dass mindestens 40 % der jetzigen Anschlussinhaber in den betroffenen Gebieten sich schon vor Beginn des Ausbaus mit einem Vertrag verpflichten. "Jeder, der Glasfaser haben will, bekommt es auch," so Bülow. In der Ausschusssitzung erklärte Bülow, dass die Kosten für die Verlegung der Kabel "bis an das Haus" übernommen werden. Für die Verkabelung innerhalb des Hauses sei der Kunde dann selbst verantwortlich.

Grafik: Nicht nur für Freiberuflicher sind schnelle Internetverbindungen existenziell wichtig, um ihre Berufe im Landkreis ausüben zu können. Makler schätzen, dass ungefähr 20 % der Immobilieninteressenten abspringen, wenn sie erfahren, dass für das Wunschhaus kein schneller Internetzugang erhältlich ist.




2017-08-09 ; von Angelika Blank (text),
in Lüchow-Dannenberg, Deutschland

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